Ausgeschimpft

Nachdem ich mir kürzlich erst Luft gemacht habe, dass ich von mir selbst ziemlich angenervt bin und mich selbst dafür hasse, wurde ich ausgeschimpft. Zu Recht.

Meine liebe Freundin aus Kindheitstagen hat mir einmal die Leviten gelesen und das war gut, denn sie hat recht. Ich bin zu ungeduldig mit mir selbst. Und ich bin halt keine Maschine, die von jetzt auf gleich wieder funktionieren muss. Ich bin ein Mensch mit Emotionen, Bedürfnissen und allem anderen, was grade mal ziemlich aus dem Gleichgewicht geraten ist. Und bis ich da die Balance wieder habe, das wird dauern.

Mir bleibt eigentlich nicht viel mehr als mir was Gutes zu tun, mich zu pflegen und mich mit Menschen zu umgeben, die mir gut tun und mich verstehen. Und mich vor allem nicht dafür verurteilen, dass ich halt grade einfach neben der Spur bin.

Ich hab genau einen Fehler gemacht, der mich in frühere Verhaltensmuster hat fallen lassen: ich hab mehr nach außen geguckt als nach innen auf mich und meine Bedürfnisse. Kein Wunder also, dass ich mich selbst nicht leiden konnte. Das ändert sich ab sofort wieder.
Mehr Gutes für mich tun, mehr auf mich achten, auch mal nein sagen ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen oder zu wollen. Einfach das tun, was ich für richtig halte und wo ich mir nicht reinreden lasse.
Ablenkungen schaffe ich mir selbst und wähle ich auch selbst aus dem, was mir geboten wird bzw. ich tun möchte. Und ich habe festgestellt, dass zuviel Ablenkung mir auch nicht gut tut. Dann doch lieber zu den Zeitpunkten, zu denen ich es brauche, mich zurückziehen, die Welt einfach weiterlaufen lassen und einfach mit mir selbst Zeit verbringen.

Das heißt nicht, dass ich nicht weiterhin für meine Mitmenschen da bin, wie ich es sonst war. Ich höre weiterhin zu, helfe, bin da. Aber eben so, wie es mir gut tut.

Nein, nein und nein

Kennt Ihr das? Diese Tage, an denen man einfach völlig unzufrieden mit sich selbst ist? Ich hab sowas grade und ich finds scheiße.

Ich bin momentan einfach völlig aus dem Gleichgewicht geraten und klammere mich an alles Mögliche, was mir eine Richtung oder Struktur gibt. Dabei gehe ich nicht nur verschiedenen Leuten tierisch auf die Nerven, sondern vor allem mir selbst.

Ich habe keine Geduld. Ich will, dass alles wieder normal ist. Ich will meine Mitte wiederhaben. Geht aber nicht. Nicht sofort, nicht jetzt. Das macht mich wahnsinnig!!

Ich möchte mir keine Zeit geben, um weitermachen zu können. Ich will jetzt weitermachen. Ich will nicht warten, bis die Zeit sämtliche Wunden geheilt hat. Ich will jetzt, dass es so ist, wie vorher.

Doch das wird es nicht.

Ich komme mir selbst gerade vor wie ein trotziges Kind, das um sich schlägt und schreit, weil es nicht kriegt, was es will. Ich treffe dabei Menschen, die das nicht verdient haben und ich fühl mich mies deswegen. Das kommt also noch oben drauf. Ich kann mich derzeit selbst einfach nicht leiden. 

Sollte ich Euch auf die Füße treten, sagt mir das bitte. Ich merke es derzeit selbst nicht. Meine Empathie funktioniert nicht und ebenso alle möglichen Empfänger für doofe Scherze oder sowas in der Art. Ich bin wohl einfach kaputt gegangen.

Alte Freundschaft, neue Erinnerungen

Es ist schon seltsam, welche Wege das Leben manchmal so geht. Da sieht man so manchen Freund lange Zeit nicht, hat keinerlei Kontakt, aber wenn man sich dann wiedersieht ist es, als hätte es diese Pause nie gegeben. Dieses Erlebnis hatte ich am Wochenende gleich zwei mal.

Freitag Abend hab ich mich mit dem Micha, meinem ehemaligen Tanzpartner getroffen. Wir hatten 10-jähriges Jubiläum (ich bin alt…) und wollten das ein bisschen feiern. Nach ewiger Parkplatzsuche in Dortmund, haben wir es dann doch geschafft, die Innenstadt unsicher zu machen. Es ist schon krass, was sich alles verändert hat und was nicht. Mein ehemals liebster Dönerladen ist leider nicht mehr da und Karstadt renoviert mal wieder die Fassade. Wir haben dabei festgestellt, dass in der Fassade vermutlich das Bernsteinzimmer versteckt ist (gequirlter Blödsinn und ein Mega-Lachflash; wobei das Quietschen diesmal fehlte). Es war einfach großartig!!
Immer noch eine Wellenlänge, immer noch den selben Unsinn im Kopf und noch immer fühlen wir uns durch Rudolf das Rentier und Lauch verfolgt (fragt nicht…). Und weil wir in Kombination einfach ein bisschen verrückt sind, haben wir für das nächste Zusammentreffen eine bekloppte Idee gehabt. Die verrate ich, wenn’s soweit ist. Aber ich glaube, das wird für verwunderte Blicke sorgen und man wird uns für noch bekloppter halten, als wir eh schon sind.

Samstag war Aufräumen angesagt. Das tat gut, war dringend nötig und wir sind gut voran gekommen. Die Küche ist nun sauber und aufgeräumt. Allerdings gibt es noch sehr viel weiteres zu tun. Ich werde also wohl einmal im Monat in den Ruhrpott fahren und meinem Papa aufräumen helfen.

Der Sonntag hatte dann wieder eine völlig andere Qualität. Ich war lange spazieren, konnte ein paar Erinnerungen einsammeln und mitnehmen und bin verblüfft, was meine Mama alles aufgehoben hat. Ich habe bspw. mein Untersuchungsheft für Kinder gefunden und die Glückwunschkarten zu meiner Kommunion. Auch dabei kamen viele Erinnerungen hoch, als ich mir wirklich alle Karten angeschaut habe. Das war echt schön.
Schön war auch das Treffen am Sonntag Nachmittag. Nach lange langer langer Zeit habe ich meine Kindheitsfreundin wiedergesehen. Wir hatten lange gar keinen Kontakt, doch letzte Woche schrieb sie mich an und wir haben Nägel mit Köpfen gemacht, uns verabredet und anschließend getroffen.
Wow, als hätten wir uns nie aus den Augen verloren. Wir haben so viele tolle Erinnerungen ausgetauscht, von denen ich einige vergessen hatte und sie ebenso. Und sofort war die alte Vertrautheit wieder da. Das fand ich völlig verrückt. Wir haben uns über das ausgetauscht, was bei uns so in der Zwischenzeit passiert ist, schwelgten in alten Erinnerungen und hatten einen ganz wunderbaren Nachmittag. Und wir machen das definitiv wieder!!

Beide Treffen taten mir so unglaublich gut. Ich hab viel Energie bekommen, konnte mich wieder auf die Füße stellen und darf mich einfach glücklich schätzen, so wunderbare Menschen in meinem Leben zu haben.

Von Umzügen und Umzügen

Umzüge sind ja immer ein Erlebnis für sich. Vor allem, wenn man bedenkt, was da an Vorbereitung drin steckt. Man muss sich ’ne passende Wohnung suchen (ich hatte vier Besichtigungstermine, einer davon fand aufgrund mangelnder Maklerin nicht statt) und ich habe in Holle, wo ich vorher gewohnt habe, nichts Passendes gefunden. Dafür etwas umso passenderes nahe der Hildesheimer Innenstadt, aber dennoch mitten im Grünen. Es ist leise (bis auf die Vögel morgens, an die ich mich inzwischen gewöhnt habe), ich habe immer einen Parkplatz vor der Haustür, habe eine super Strecke für’s Nordic Walking gefunden und durfte am Wochenende erleben, wo noch der ein oder andere versteckte Schatz in meiner Nachbarschaft gefunden werden wollte. Ich habe ein definitives Ausflugsziel, was ich unbedingt sehen muss (die öffentliche Dombibliothek mit Büchern ab dem 11. Jahrhundert) und habe einfach gemerkt, wie viel Glück ich mit meiner Wohngegend, meinen Nachbarn und meiner Wohnung habe.

Und weil ich von meinem schönen neuen Wohnort so begeistert bin, gibt’s hier dann auch einen Eindruck:

Das Chaos nimmt allmählich die Gestalt von Ordnung an und die Kartons werden weniger. Es wird, ich denke, ich bin angekommen.

Ein zweiter Umzug fand dann heute statt. Ich hab’s endlich geschafft, diese meine Webseite wieder zum laufen zu kriegen. Ich hatte Probleme mit der Datenbank, die nicht mit dem Webserver reden wollte und als sie dann doch miteinander reden wollten, war die Datenbank eingeschnappt und hat ihre Daten nicht mehr an den Server weitergeben wollen. Ätzender Mist, vor allem, wenn man meint, nach Schema F vorgegangen zu sein.

Nunja, da ich dann heute überraschender Weise Zeit hatte, habe ich diese genutzt und meine Installationen nochmal übergebügelt und neu gemacht. Und siehe da, der Datenbankimport hat geklappt, die Übertragung der Webseitendaten war kein Problem und reden mögen beide plötzlich auch miteinander. Läuft.

Ich bin also wieder online lesbar und werde sicherlich den ein oder anderen Gedankengang hier hinterlassen.

Alles Neu macht der Februar

Seit Dezember war hier leider Funkstille, was ich zwar ein wenig bedaure, allerdings hatte ich ein paar andere Dinge, die mehr Aufmerksamkeit benötigten als mein Blog. Ich habe zwar in der Zwischenzeit ein paar Beiträge geschrieben, allerdings nur als Entwurf und irgendwie fehlte allen das gewisse Etwas.

Egal, hier bin ich wieder. Tagebuchbloggen vom Feinsten.

Es ist viel passiert. Es hat sich viel geändert und ich musste und muss mich noch immer neu sortieren und neu aufstellen. Vieles wird sich noch ändern, einiges hat sich bereits geändert und weniges wird sich nie ändern.

Eins vorne weg: mir geht es gut. Also inzwischen wieder. Es gab in der jüngsten Vergangenheit Momente, in denen ich selbst nicht wusste, wo oben und unten sind oder wohin sich mein Leben dreht und wendet. Doch hat sich alles gefügt und alles, was passiert ist, hatte einen Grund. Vielleicht erkenne ich den Grund jetzt noch nicht, aber ich weiß, es gibt ihn. Und vor allem weiß ich eines: es fügt sich alles so, wie es sein muss. Und es wird gut sein. Optimismus kann ich 🙂

Der Februar markiert insofern einen Neuanfang, weil ich den Januar erstmal zur Orientierung brauchte und nun, im Februar, meinen Weg weitergehen kann.

Beim Orientieren haben mir vor allem meine Familie und Freunde geholfen. Auch, wenn Euch vielleicht nicht bewusst ist, dass Ihr was für mich getan habt, allein das Wissen, dass Ihr da seid und mir den Rücken stärkt, ist mir soooo viel wert!! Es tut ehrlich gut, Euch zu haben!!

2017 hatte einen nicht so sonderlich guten Start für mich, aber somit kann es nur bergauf gehen.