Hamburg und seine Erkenntnisse

Es ist für mich immer äußerst spannend, wenn ich Gespräche mit Personen führen kann, die ich nicht oft sehe.

Ich bin es nicht gewohnt, dass man mir mit so viel Freundlichkeit und Aufrichtigkeit begegnet, aber noch weniger bin ich diese unbedingte Solidarität und Loyalität gewohnt. Gerade in den letzten Tagen bin ich wirklich schwer von verschiedenen Menschen beeindruckt worden.
Ich kenne es aus meiner Vergangenheit, dass man mich für etwas mag, was ich tue, getan habe oder weil ich grad irgendetwas Tolles besitze.
Diese Zeiten sind lang vergangen, hallen aber in meinem Unterbewusstsein noch immer nach. Wenn man ständig einem solchen Verhalten begegnet, prägt das einfach.
Gerade in den letzten Tagen habe ich vermehrt wahrgenommen, dass man mich einfach wegen meiner selbst mag. Einfach für das, was ich bin, was ich darstelle und wie ich mich unter Menschen verhalte. Das freut mich sehr, da ich dadurch feststelle, dass es nicht darum geht, was man hat, wen oder was man darstellt oder was man je Tolles getan hat.
Wichtiger ist die Person, die hinter allem steckt. In diesem Fall bin das wohl mal ich.
Dieses Feedback, das ich da so erhalte, macht es mir möglich, noch ein wenig offener, ruhiger und freundlicher in die Welt zu blicken und diese entsprechend zu erleben. Und wieder einmal stelle ich fest, dass das eigentlich genau das ist, was mein Leben so ausmacht.
Ich habe letzte Nacht noch ein wenig darüber sinniert, warum einem das Leben manchmal Steine, Fallstricke oder sonstige Hindernisse in den Weg legt. Ich habe für mich herausgefunden, dass ich dadurch weiter zu mir selbst finden kann. Mit Hilfe von außen.
Viele Menschen, die mein Leben derzeit begleiten, sind mir dabei eine unglaubliche Hilfe. Sie helfen mir, diese Hindernisse zu überwinden, damit ich ein Stück weiter auf meinem Lebensweg komme.
Bedauerlich ist, dass es Menschen gibt, die diese Hilfe, die so selbstverständlich ist, nicht annehmen, sondern sich aus ihren Hindernissen noch eine Mauer um sich selbst herum bauen. Sie wollen sich damit vor Verletzung und Missachtung schützen. Ich kann das ein Stück weit nachvollziehen, zumal ich bis vor ein paar wenigen Jahren selbst noch so gehandelt habe. Diese Menschen beachten jedoch nicht, dass eine solche Mauer nicht nur schützt, sondern auch einsperrt und einsam macht.
Ich habe lange gebraucht, jeden einzelnen Stein meiner eigenen Mauer abzutragen. Und es sind sicher noch nicht alle verschwunden. Aber ich habe gemerkt, dass diese Mauer absolut schädlich ist für jedes Weiterkommen im Leben. Man braucht Hilfe dabei, die Steine der Mauern abzutragen, aber jede helfende Hand tut dies nicht aus Eigennutz, weil sie dafür vielleicht eine Gegenleistung erwartet, sondern einfach, weil sie dem Menschen, der in diesem Mauergefängnis hockt, etwas Gutes tun möchte.
Ich habe gestern einen Spruch gelesen, der mir schon seit Jahren ein Leitspruch ist, ohne dass ich das wirklich in Worte hätte fassen können oder müssen. Es war ein sehr weiser Mann, der dies sagte:
Bekämpfe den Haß durch Nichthassen, durch Güte den Bösen, gewinne durch deine Opfer den Geizigen und durch deine Wahrheitsliebe den Lügner.
~ Buddha, (560 – 480 v. Chr.), auch: Siddhartha Gautama ~
Ich würde es ein wenig anders ausdrücken, aber sinngemäß ist es das Gleiche:
Trage Dein inneres Licht hinaus in die Welt und erhelle diejenigen, die in Dunkelheit wandeln, den Weg, damit auch sie einst ihren Weg zum Licht finden.

One thought on “Hamburg und seine Erkenntnisse

  1. erika sagt:

    schön geschrieben
    alles Gute
    liebe Grüße, Erika

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