Ist ja Spitze… (oder die lange Geschichte, wie man aus Spitze mit Bogenkante die passenden Stoffstücke ausschneidet)

Isch nähe… Oder besser: isch schneide.
Ich bin inzwischen so weit, dass ich sämtliche Stoffstücke aus den entsprechenden Stoffen mit Nahtzugabe zugeschnitten habe. Dabei habe ich eins festgestellt: wenn man die Nahtzugabe irgendwie über den Daumen peilt, ist man wesentlich schneller. Aber auch ungenauer.
Zudem habe ich gelernt: Spitze mit Bogenkante ist des Teufels!! Wer denkt sich sowas aus?? Sieht ja toll aus und ich bin davon überzeugt, dass das fertige Kleid ein richtiger Hingucker sein wird, aber Spitze mit Bogenkante macht keinen Spaß. Damit man gleiche Stücke kriegt, muss man den Bogen aufeinander stecken. Sonst hat man die Bögen am Ende dort, wo man sie nicht will und am fertigen Kleid sieht das vermutlich nicht so besonders aus.

Was mir die Mühe etwas erleichtert ist meine neue Nähhilfe. Sie heißt Agneta und ist mir dabei behilflich, diese riesigen Stoffmengen handlicher zu
machen. Agneta ist meine neue Stoffschere. Eine Investition, die sich redlich gelohnt hat. Liegt bequem in der Hand und hat keine Unschärfen (wie die Schere eines großen schwedischen Möbelhauses).

Ich hoffe, ich komme morgen dazu, die ersten Teile zusammen zu stecken und eventuell sogar zu nähen. Ich habe noch zwölf Tage, bis das Kleid zum Einsatz kommen soll. Also muss ich mich ranhalten.

Zudem hoffe ich, dass ich mir nicht doch noch ’n Reißverschluss-Füßchen für meine Nähmaschine kaufen muss. Ich muss aber erstmal das Zubehör finden, um nachzuschauen, was ich da alles bei habe. Außerdem wird auch das eine Premiere: Reißverschluss hab ich noch nie eingesetzt…

Ich bin heute dennoch etwas voran gekommen. Neben dem gesamten Zuschneiden aller Schnittteile hab ich die ersten Nähte nach Anleitung in Angriff genommen. Zunächst waren da die Abnäher in den oberen Vorder- und Rückenteilen. Fand ich etwas knifflig, da man hinten schauen muss, dass die Stecknadel die Linie trifft, um dann vorne die Falte so zurecht zu zuppeln, dass alles überein stimmt.
Beim Nähen der Abnäher hab ich dann auch festgestellt, dass ich falsch rum gesteckt habe. Da man die Abnäher von der Spitze an steppen soll, musste ich die Nadeln einmal auf die andere Seite stecken. Also eine nach der anderen.

Was gut war, ich hab, bevor ich angefangen habe, an den zugeschnittenen Teilen rumzunähen, habe ich mir zwei Stoffreste geschnappt und erstmal ’ne Probenaht gemacht. Dabei
durfte ich feststellen, dass die Stichlänge zu groß war. Der Stoff zog sich doof zusammen und sah direkt timpig aus. Also hab ich ein wenig mit der Stichlänge und der Oberfadenspannung rumgespielt und hatte dann recht schnell die richtige Einstellung gefunden. Enger Stich und vernünftige Oberfadenspannung machen halt echt was aus.
Der fertige Abnäher sah dann auch direkt nach was aus.

Nachdem das mit den Abnähern so gut geklappt hat, hab ich dann auch direkt die rückwärtige Naht gemacht. Das Abstecken war wie bei den Abnähern etwas fummelig (was sicher auch der fortgeschrittenen Stunde zuzuschreiben ist), aber letztendlich war auch das erfolgreich.
Die Naht hab ich dann auch direkt mit versäubert, dass nix ausfranst oder das Kleid sich beim Tragen in Wohlgefallen auflöst.

Morgen geht’s dann weiter. Jetzt führe ich mir die Anleitung nochmal zu Gemüte.

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