Möchtest Du Tee? – oder: Warum nein auch wirklich nein bedeutet

Grad weil ich gestern eine echt nicht schöne Begegnung mit jemandem hatte, der ein Nein nicht akzeptieren wollte und nun pissig ist, ist mir dieser Blogpost ein echtes Anliegen.

Nein heißt nein. Immer. Egal worum es geht. Wenn ich zu irgendwas keine Lust habe oder nicht möchte, sage ich nein. Und ich erwarte, dass das respektiert wird. Ohne Begründung. Ohne Nachfrage. Ohne weiteren Versuch, meine Grenze doch noch einzurennen. Ohne das Argument „Aber Du hast doch letztens noch gesagt…“. Nein heißt nein.

Es ist nicht in Ordnung, wenn ich nein sage, dann nach Gründen zu fragen, wenn ich keine nenne. Es ist nicht in Ordnung, mir irgendwelche wilden Unterstellungen zu machen, wenn ich nein sage. Und es ist nicht in Ordnung, deswegen sauer zu werden, weil ich meine Grenze ziehe.

Dazu ein kleines, aber sehr nachdrückliches Video, das mir eine Freundin empfohlen hat. Mehr gibts dazu nicht zu sagen.

 

Ghosting – Wenn plötzlich der Kontakt eingestellt wird

Es gibt so Phänomene, von denen hat man mal gehört, aber manchmal weiß man nicht so recht etwas damit anzufangen. Da für mich dieses Thema grade aktuell ist und mir das Schreiben hilft, damit umzugehen, möchte ich heute meine Gedanken zum Thema „Ghosting“ verschriftlichen.

Ghosting kommt von Ghost (engl. Geist) und scheint ein immer populärer werdendes Phänomen zu werden. Man hat zunächst etwas intensiveren Kontakt. Das kann jegliche Art von zwischenmenschlicher Beziehung sein, also eine Freundschaft oder auch eine Beziehung. Im Grunde läuft alles gut, bis plötzlich der Kontakt von einer Seite eingestellt wird. Zunächst denkt man noch „Naja, vielleicht hat der andere grad Stress“ und denkt zunächst nichts böses. Bleibt es jedoch bei diesem Verhalten, fängt man an, sich Sorgen zu machen. Schreibt Nachrichten, telefoniert hinter dem Anderen hinterher. Und manchmal bekommt man eine Antwort, manchmal nicht.

In meinem Fall waren es eher „Pflichtantworten“ mit gelangweiltem Unterton und ein Abbrechen jeglicher Unterhaltung mittendrin. Kontakt zu anderen Personen, die ich kenne und die mir davon entsprechend erzählt haben, bestand weiterhin, weswegen ich definitiv davon ausgehen kann, dass es hier tatsächlich um mich geht.

Was macht Ghosting mit jemandem wie mir? Zunächst habe ich Verständnis und denke mir, dass die Person grad viel um die Ohren hat. Wenn ich dann eben sowas wie weiter oben erwähnt erfahre, bin ich sauer. Ich bin enttäuscht, weil so ein Verhalten tatsächlich niemand verdient hat und zunächst frage ich mich auch, was ich wohl falsch gemacht haben könnte. Man wälzt Fragen im Kopf hin und her, ist verunsichert. Das Selbstwertgefühl leidet und man denkt sich, man sei es nicht scheinbar nicht wert.

Nun, dem ist nicht so. Ich bin mir ’ne Menge wert und deswegen trage ich grade auch eine riesige Wut im Bauch mit mir herum. Ich bin maßlos enttäuscht und sauer, weil das tatsächlich niemand verdient hat. Ich werde nicht anfangen, deine Person, die sowas tut, zu psychologisieren. Aber natürlich ziehe ich meine Schlüsse.

Ich bemerke, dass sich Hass in mir breit macht. Ein Gefühl, das ich seit langer Zeit aus meinem Emotionsschatz verbannt habe. Ich mag nicht, was Hass mit mir macht, deswegen werde ich ihn auch nicht zulassen. Für mich ist hier mehr als nur eine Grenze erreicht. So jemand hat in meinem Leben keinen Platz. Nie.

‚Your Name‘ – Wenn ein Film Dich berührt

Als ich vor ein paar Woche Woche einen Artikel über einen Anime las, dachte ich mir, den Film möchte ich gern sehen.

Hab ich gemacht und ich sollte tatsächlich belohnt werden, denn dieser Film ist nicht nur rein zeichnerisch ein Meisterwerk, sondern die Geschichte hat mich sehr berührt.

Es geht um einen Jungen und ein Mädchen, die aus unerfindlichen Gründen eines Tages die Körper tauschen. So wirklich verstehe beide nicht, was los ist, aber um das Leben des jeweils anderen nicht nachhaltig kaputt zu machen, schreiben sie sich Nachrichten. Zuerst kurz und in Schulhefte, später ausführlicher per App auf dem Smartphone.

Aber ich mag gar nicht so sehr von der Handlung erzählen, denn das hat Wikipedia schon gemacht:
Your Name bei Wikipedia

Was mir besonders bei dem Film im Gedächtnis geblieben ist, war die Verbindung von Mitsuha und Taki. Das Band, das Mitsuha in den Haaren hat, ist das selbe, das Taki als Armband trägt. Es ist rot.

Der Film greift die Legende des roten Bandes oder Fadens auf, mit dem zwei Seelen untrennbar miteinander verbunden sind. Die genaue Legende kann man hier nachlesen: Legende des roten Fadens

Spannend dabei ist der Zeitversatz von drei Jahren, den der Film als dramatisches Element verwendet.

Warum mich das alles berührt hat? Ich glaube stark daran, dass die Liebe alles überwinden kann, egal, was es ist. Ist es Zeit, Raum, Mauern.. was auch immer. Daher fand ich es einfach wunderschön, dass die Darstellung zweier verbundener Seelen auf diese Weise sehr gut glückte. Ich habe mit den Protagonisten mitgefiebert und natürlich auf ein Happy End gehofft. Und es kam. Ich hatte gehofft, dass die beiden sich am Ende finden und sie taten es.

Das Leben selbst ist leider nicht immer so und es ist schwer, aus allem ein Happy End zu machen. Ich glaube aber, dass alles im Leben aus dem Grund geschieht, daran zu wachsen und etwas daraus zu lernen. Seien es Situationen, Menschen, Erfahrungen. Ich glaube an die Liebe. Nicht auf den ersten Blick, aber sie ist immer da. Und wenn man ein Stückchen davon in sich trägt und anderen Menschen zeigt, bekommt man auch etwas davon zurück. Und irgendwann gelangt man dann auch an das andere Ende des eigenen roten Fadens.

EuroSing 2018 – A Larp with much music (english version of my german post)

I think, I made the most absurd but also most professional larp experience the last weekend. I attended a convention with EuroVision Song contest as its theme. The whole thing began with an invocation of a friend, who wanted to attend. We found a team very quickly and decided to go for San Marino.

It was also quickly decided, who will play which role and so I played Natasha Ivanova, daughter of a russian oligarch. Funny at this point is that Nadja originally wanted to start for Russia in this contest, but Russia did find her too boring on stage.

Therefore, Nadja’s father decided to buy San Marino’s university a new wing and her a spot in San Marino’s team.

Around Nadja, there was a wonderful team: first there was Oleg Schrankowm Nadja’s bodyguard. He always kept an eye on Nadja and made sure, she’s fine. What nealry nobody knew: Oleg is Nadja’s brother. Donata Bälisch is a journalist working for the newspaper SCHILD and wrote a whole bunch of articles beforehand but also during the event. She was also responsible for the text of our song. Gigi D’Amore was the choreographer and did a fantastic job with us there. She made sure, the dancers and me made a good impression on the stage. The dancers were Nina Glitz and Stiffen Wilden. Nina originally was meant to start for San Marino, but „lost“ in the competition against Nadja. Stiffen danced a lot in the past but due to an accident, his leg became stiff and therefore he was a tragic character in our group. Paolo was the stylist of our team and did an amazing job fitting the dancers and me. He sew the whole saturday and made shorts and tops for the dancers and a dress for me. Titano was the cultural attaché of our team and played the political part. He was responsible for getting 12 points from the Netherlands for San Marino, while Donata and Oleg „sold“ Nadja to the prime minister for an arranged marriage.

During the event Nadja became a stage hog from being a wallflower first. But this hadn’t been possible without this fantastic team. Everything fit so well together!

The performances at the event were all amazing and it was wonderful to see the whole crowd cheering for every single act. It was a fantastic feeling being on stage,  being cheered at from the whole audience and sseing the audience as fun as well!!

Our team made a splendid 6th place , indeed we were honoured by our hosts to be the winner of the best theme implementation. The theme was „heroes“ and the task was to display this in the text as well as with a prop on stage. And here Ben was very helpful.

Our song was about a childhood hero saving us from monsters and nightmares: „My teddy is my hero…“ Coincidental accordances with the word ‚daddy‘ were totally intended. Ben, my teddy, who accompanies me nearly everywhere, served as a super hero. It was his first appearance on stage and he did it very well!!

 

I’m still deeply affected by all the impressions and I took something very essential from this for myself: I enjoy it very much being on stage partying and having fun. And when the audince has fun as well, I definitively reached my designated target. I think, I should do this much more 🙂

EuroSing 2018 – Ein Larp mit viel Musik

Ich glaube, ich hab dieses Wochenende eine der absurdesten, aber auch professionellsten Larp-Erfahrungen gemacht. Ich habe eine Con besucht, die tatsächlich den Eurovision Song Contest als Thema hatte.

Das ganze begann mit dem Aufruf einer Freundin, die da hin wollte. Schnell fand sich ein Team zusammen und wir entschieden, für San Marino ins Rennen zu gehen.

Es war auch recht schnell entschieden, wer welche Rolle im Team übernehmen sollte und so spielte ich Natasha Ivanova, die Tochter eines russischen Oligarchen. Lustig war an der Sache, dass Nadja ursprünglich für Russland antreten wollte, Russland Nadja auf der Bühne aber zu langweilig fand.

Also kaufte Nadjas Papa der Universität von San Marino einen neuen Gebäudeflügel und ihr damit einen Platz im Team San Marino.

Um Nadja herum gab es ein großartiges Team: zunächst war da Oleg Schrankow, Nadjas Bodyguard. Er hat immer drauf geachtet, dass es Nadja gut geht und es ihr an nichts fehlt. Was kaum einer wusste: Oleg ist Nadjas Bruder. Donata Bälisch ist Journalistin der SCHILD und hat alle möglichen Artikel vor und während des Events geschrieben. Sie war auch für den Text unseres Liedes verantwortlich. Gigi D’Amore wurde als Choreografin ins Team geholt und sie hat einen fantastischen Job gemacht. Sie hat dafür gesorgt, dass die Tänzer und ich auf der Bühne eine gute Figur machen. Die Tänzer sind Nina Glitz, die eigentlich für San Marino antreten sollte, jedoch dann im Wettbewerb gegen Nadja „verlor“ sowie Stiffen Wilden, der früher viel getanzt hat, aber nun eine eher tragische Figur war, da sein Bein seit einem Unfall steif war. Paolo war der Stylist des Teams und hat den gesamten Samstag geschuftet, um Nadja in ein Kleid und Nina und Stiffen in Shorts und Tops zu verpacken. Er hat einen fantastischen Job hingelegt. Titano war der Kulturbeauftragte unseres Teams und hat Politik betrieben. Er hat mitunter dafür gesorgt, dass San Marino von den Niederlanden 12 Punkte bekam, während Donata und Oleg die arme Nadja an den Premierminister der Niederlande zwecks Heirat „verkauft“ haben.

Im Laufe der Veranstaltung wandelte Nadja sich vom verschüchterten Mädchen zur Rampensau. Allerdings wäre das ohne dieses fantastische Team nicht möglich gewesen. Das hat alles wunderbar zusammengepasst.

Die Auftritte auf der Con waren allesamt großartig und besonders schön fand ich, dass ausnahmslos jede Performance vom Publikum abgefeiert wurde. Es ist ein fantastisches Gefühl, auf der Bühne zu stehen, Spaß zu haben und zu sehen, dass die Leute unten auch super viel Spaß haben.

Unser Team hat einen großartigen sechsten Platz belegt, allerdings durften wir als Gewinner der Umsetzung vom Thema auf der Bühne stehen. Das Thema war ‚Heroes‘ und Aufgabe war, das im Text als auch auf der Bühne mit einem Prop darzustellen. Und da kam Ben gerade recht.

Unser Song handelte vom Kindheitshelden, der uns vor Monstern und bösen Träumen beschützt: ‚My Teddy is my hero…‘ Zufällige Übereinstimmungen mit dem Wort ‚Daddy‘ waren beabsichtigt. Ben, mein Bär, der immer dabei ist, diente als Superheld. Sein erster Bühnenauftritt und er hat sich echt gut gemacht!!

Ich bin von den Eindrücken immer noch sehr geflasht und ich hab für mich etwas essentielles mitgenommen: ich hab mega Spaß dran, auf der Bühne zu stehen, Party zu machen und Spaß zu haben. Wenn das bei den Leuten ankommt und sie ebenfalls Spaß daran haben, hab ich mein Ziel definitiv erreicht.

Mal schauen, ob nicht ab Sommer im Pott bandtechnisch was geht. Meinen persönlichen Bassisten hab ich schon an der Hand. Wer also noch ’n Gitarristen und ’n Schlagzeuger kennt: sagt Bescheid!! Ich hab da Bock drauf!!