Wer bin ich eigentlich?

Je mehr Ruhe man hat, desto mehr beschäftigt man mit sich selbst. Zumindest geht es mir so. Und ich habe festgestellt, dass ich diese Ruhepausen wirklich brauche.

Nachdenken, sortieren, hinterfragen, diskutieren… All das passiert in meinem Kopf, wenn ich mir bewusst ’ne Auszeit nehme. Vor allem kann ich, wenn ich zumindest ansatzweise für mich etwas gefunden habe, was mich ein Schrittchen weiterbringt, das wieder mit meinen engsten Freunden besprechen. Mit den einen kurz und knackig, mit den anderen lang und ausführlich. Und es ist immer wieder spannend, welche Perspektiven diese verschiedenen, mir sehr wertvollen Menschen mir so mitgeben. Das hilft mir dann wieder dabei, meine Dinge etwas objektiver zu betrachten.

Allerdings habe ich heute im Gespräch mit einem lieben Freund folgendes festgestellt: Ratschläge sind ja immer ganz gut, aber eine Entscheidung treffe ich am Ende doch immer selbst und auf Grundlage meiner Gedanken und Emotionen. Es macht schon etwas aus, wenn man sich das mal ziemlich bewusst vor Augen hält. Am Ende trifft man eine für sich passende Entscheidung. Und das Interessante an der Sache ist: es wird Leut geben, die das bejubeln und andere, die es nicht verstehen werden. Aber genau das ist der Knackpunkt. Niemand muss die Entscheidungen, die man selbst für sich und sein Leben trifft, nachvollziehen und verstehen können, außer man selbst. Man ist niemandem auch nur ansatzweise Rechenschaft schuldig für etwas, was jemand für sich selbst entscheidet. Außenstehende mögen das anders sehen, aber so wenig, wie ich mir in mein Leben reinreden lassen möchte, möchten das Andere.

Aber um auf den Hauptaspekt dieses Beitrags zurück zu kommen: ich hab heute viel reflektiert, viel nachgedacht und wurde von einer sehr teuren und treuen Freundin einmal auf den Hosenboden gesetzt. Ich mach das nicht oft, aber ich hab am Telefon geschrieen, fast geheult und mich mindestens zehnmal bedankt, dass sie da war. Sie sagte ‚Hab Vertrauen und entspann Dich‘. Beides Dinge, die ich mal so gar nicht kann. Geduld kann ich überhaupt nicht und Vertrauen ist eben auch so ’ne Sache…

Aber wie kam es dazu, dass ich mal auf den Boden geerdet werden musste: ich bin grade nicht ich selbst. Ich stehe neben mir, bin völlig neben der Spur und weiß grad überhaupt nichts mit mir und meinem Leben anzufangen. Mich haben einige Dinge ziemlich aus der Bahn gehauen. Einige davon recht frisch, andere wirken noch ziemlich heftig nach. Mir fehlt grade ein Anker und ich hab das Gefühl, zwischen den Extremen hin und her zu schwanken. Aufbrausend, sauer, traurig, ausgeflippt, fröhlich, zornig… Da ist so ziemlich alles dabei, was es so gibt. Und weil ich so zwischen den Extremen schwanke, schwanke ich auch in allen möglichen Entscheidungen. Hin, her, hin, her… Ich hasse mich grade selbst sehr dafür und ich kriege es nicht abgestellt. Dazu kommt dann noch mein Fatalismus, mit dem ich so ziemlich jedem inzwischen auf die Nerven gegangen bin, inklusive mir selbst. Es ist zum Schreien und heulen… und doch bin das ich… jede Ecke und Kante, jede Emotion, die ich grad durchlebe… mit denen ich meinem sozialen Umfeld grad furchtbar auf den Senkel gehe… alles ich. Ohne Maske oder Mauer. Pures ich. Ist das jetzt gut oder schlecht? Ich hab keine Ahnung… Vor allem aber ist es anstrengend. Für mein soziales Umfeld, aber auch und gerade für mich selbst.

Ich glaube, ich brauche einfach mal Urlaub…

Gedanken im Stau

Extrem selten, dass man auf der Autobahn kurz vor dem eigenen Zuhause komplett zum Stillstand kommt, weil die Straße brennt. Da sich hier aber auch grad einfach mal gar nichts bewegt, kann ich die Zeit auch konstruktiv nutzen.

Es ist viel passiert in den letzten Tagen, was mich extrem aufgewühlt hat und mir vor allem ziemlich klar meine eigenen Gefühle vor Augen gehalten hat. Aber auch meine Grenzen und meinen eigenen Wert.

Ich bin innerlich zerbrochen, als ich eine Kleinigkeit über jemanden erfahren habe, der mir innerlich sehr nahe steht. Ich hab noch immer Schmerzen in der Brust und mein Atem geht schwer, dazu habe ich Rückenschmerzen im Herzbereich. Und ich merke es mal mehr, mal weniger. Doch grade ist das Gefühl sehr stark und dazu kommt diese innere Leere, die man spürt, wenn grade einfach alles zu viel ist.

Allein diese Reaktion zeigt mir, dass mir dieser Mensch mehr bedeutet, als ich mir selbst eingestehen wollte. Es ist halt leicht, sich gedanklich selbst zu betrügen und alles klein zu reden. Am Ende ist es aber dann doch die Erkenntnis, dass man sich selbst nicht belügen kann.

Ich bin grade sehr aufgewühlt und mir schwirren viele Gedanken im Kopf herum. Vor allem aber auch Impulse und Fakten von außen und dazu meine eigenen Empfindungen, die geordnet werden wollen. Und das fällt mir grad etwas schwer.

Kopf und Herz in Einklang zu bringen ist nie leicht. Ich bin zwar recht gut darin, meine Emotionen zu benennen. Das bedeutet aber nicht, dass ich das alles verstehe.

Grade jetzt weiß ich weder vor noch zurück und ich stelle mein eigenes Handeln im Frage, da ich nicht weiß, ob ich nicht diesem Jemand damit Unrecht tue oder nicht.

Und ich befürchte, dass ich das auch nicht wegsortiert bekomme. Was ich allerdings zumindest benannt kriege, sind meine Emotionen in dem Zusammenhang. Da sind Enttäuschung über Ungesagtes, aber Wichtiges, die Wut auf mich selbst, da sind geplatzte Träume und Wünsche, vergebene Chancen, verletzter Stolz und am Ende auch dieser kleine Funken, der von all den negativen Gefühlen überschattet wird: die Liebe.

Ich bin traurig, weil es grad ist wie es ist und ich es nicht ändern kann. Sehr traurig. Und schlimm ist eigentlich, dass es sich vermutlich auch nicht ändert.

Loslassen konnte ich noch nie gut. Verabschieden konnte ich mich auch noch nie gut. Denn am Ende lässt man doch immer etwas von sich selbst mit gehen.

Es wird dauern, bis das Herz nicht mehr blutet und weh tut. Lange…

Wochenrückblick 13. bis 19. November 2017

Man könnte diese Woche ‚Die Ruhe vor dem Sturm‘ nennen. Es war wirklich ruhig. Also zumindest was mein Umfeld betrifft. In mir tobt wie eigentlich immer ein Sturm, den ich jeden Tag neu besänftigen muss. Ist anstrengend und Kräfte zehrend, aber was will man machen. Aufgeben ist einfach keine Option. Ist nie eine Option.

Arbeitstechnisch hat sich ein wenig was bewegt, aber darauf mag ich nicht weiter eingehen. Zumindest nicht an dieser Stelle.

Ich hatte eine gute Gesangsstunde am Dienstag und habe mich Mittwoch emotional einmal auf den Kopf stellen lassen. Ich habe die Gewissheit, dass meine Pläne, wie ich sie mir vorgenommen habe, auch umgesetzt werden können (auch dazu hier erstmal kein weiteres Eingehen).

Ansonsten war die Woche eher unspektakulär, wofür ich sehr dankbar bin. Eine Pause zum Durchatmen und sich sortieren ist immer gut und vor allem sehr wichtig. Aber ich hab mich fast jeden Tag mit meinem schönen neuen Klavier beschäftigt. Ich kann sagen, dass ich das mir selbst als erstes ausgesuchte Stück nun schon recht gut beherrsche. Allerdings merke ich auch sehr, dass mir die Kraft und Dynamik in den Fingern fehlt, wobei ich weiß, dass das wiederkommt, je mehr ich übe. Es ist aber ein sehr schönes Gefühl, sich nach 30 Jahren einen echten Herzenswunsch erfüllt zu haben.

Ich hatte ein gutes Wochenende und eine sehr kreative und konspirative SL-Besprechung mit Brunch und richtig coolen Ideen. Das nächste Event im Januar wird großartig, das weiß ich jetzt schon.

Irgendwie find ich ganz gut, dass ich auch mal eine sehr langweilige Woche hatte. Wobei ich mich eigentlich gar nicht gelangweilt habe, ganz im Gegenteil.

Ich freue mich aber auf eine sehr kurze Arbeitswoche und auf einen Con, den ich mitorganisiert habe und bei dem ich als SL rumrennen werde. Mein erster Vier-Tages-Con und das im Fantasy-Bereich. Ich bin gespannt. Aber vor allem freu ich mich auf sehr sehr viele Leute, die ich viel zu lange nicht gesehen habe. Ich weiß, es wird anstrengend, aber ich denke, es wird auch sehr sehr cool werden.

Wochenrückblick 6. bis 12. November 2017

Eigentlich wäre das ja gestern dran gewesen, aber ich hab lieber telefoniert. Also gibts den Wochenrückblick heute.

Was soll ich sagen? Die gesamte Woche war voller Vorfreude auf meinen Herzenswunsch, mein neues Klavier. Samstag bestellt, Montag kam die Versandbestätigung und ich harrte der Lieferung am Freitag. Und das Warten hat sich gelohnt.

Ich bin sehr zufrieden mit dem Instrument. Nachdem sich ein lieber Arbeitskollege bereit erklärt hatte, mir beim Tragen zu helfen, habe ich das gute Stück auch direkt aufgebaut. Hatte ja Urlaub.

Schweißtreibende Angelegenheit, aber ich wusste ja, wofür ich das tat. Als ich fertig war, hab ich es auch direkt angespielt. Und es ist einfach großartig!!

Es war richtig, das Instrument jetzt zu kaufen, denn es fühlt sich an, als wäre meine Seele ein kleines Stückchen kompletter als zuvor. Es mag wohl was dran sein, dass ich voller Musik bin. Ich hätte nicht gedacht, dass mir etwas so fehlen könnte, aber es war so. Verrücktes Gefühl!!

Das Wochenende selbst hatte ich keine Zeit zum Üben, sondern habe eine liebe Freundin besucht, die ich viel zu selten sehe. Wir hatten einen entspannten Freitagabend mit Cocktails (nach vier Stunden Autofahrt war das auch bitter nötig). Der Samstag Vormittag gehörte einer Shoppingtour und ich kann sagen, dass wir sehr erfolgreich waren. Zudem hab ich mich verliebt…

Ich hab ja schon lange einen Faible für Kirschblüten. Aber die Glaskanne im Hintergrund hat es mir sehr angetan. Schockverliebt!! Wenn ich mal groß bin, wird sie wohl bei mir einziehen.

Samstag Abend waren wir zu viert im Grusellabyrinth NRW. Es war großartig!! Ich hab mehrfach geschrieen wie am Spieß, musste aber auch danach sofort immer lachen. Also alles im grünen Bereich. Als eine Szene für mich emotional sehr aufwühlend war, waren meine Freunde sofort an meiner Seite und hielten mich fest. Es gab selten Momente, in denen ich mich geborgen gefühlt habe. Aber dies war einer dieser seltenen Momente. Das hat mich tief berührt und ich bin unendlich dankbar für diese kleine, aber für mich so unglaublich große Geste.

Der Sonntag war geprägt vom Autofahren. Erst zu meinem Papa und später dann nach Hause. Aber auch mit meinem Papa hatte ich einen tollen Nachmittag und ich freu mich jetzt schon auf den nächsten!!

Es gab zwar auch negative Dinge, die mich beschäftigt haben, aber die positiven überwiegen hier grade so sehr, dass mir das Negative grad egal ist.

Ich bin dankbar für eine schöne Woche und ein noch viel schöneres Wochenende!!

Vorfreude

Es heißt ja, Vorfreude sei die schönste Freude. Und ich glaube, da ist tatsächlich etwas dran.

Der ein oder andere weiß, dass mich meine langfristigen Pläne zurück in den Ruhrpott ziehen. Und das ist etwas, was mich seit geraumer Zeit mit unglaublich viel Energie, Motivation und guter Laune versorgt. Der Grund dafür ist recht simpel, aber eigentlich super schön: ich komme nach Hause.

Der Großteil meiner Freunde wohnt im Pott und trotz meines Wegzugs habe ich nicht das Gefühl, dass sich in der Zwischenzeit viel verändert hat. Ja, man hat sich nicht so häufig gesehen, aber wenn, war da für mich immer ein Gefühl von Willkommen sein und tiefer, langjähriger Freundschaft dabei. Das ist einfach großartig und jede Begegnung hat mir gezeigt, dass man sich nicht oft sehen muss, um an Freundschaften festzuhalten.

Und natürlich ist auch meine Familie nicht weit. Grade mein Papa wohnt dort und ich möchte einfach wieder etwas näher bei ihm sein. Eigentlich ist das auch der Hauptgrund.

Ich mag nicht sagen, dass meine Zeit in Niedersachsen doof war, im Gegenteil. Ich hatte eine tolle Zeit hier und habe viele, sehr wunderbare Menschen kennenlernen dürfen. Aber halten tut mich hier nichts mehr.

Dieses ist eigentlich die größte Vorfreude, die ich grad habe, aber es gibt Weitere.

Ich freue mich auf ein tolles Wochenende mit einer lieben Freundin, die ich auch viel zu selten sehe, was sich aber nach meinem Umzug hoffentlich ändert. Wir werden Cocktails trinken, etwas richtig Tolles zu essen bestellen oder kochen und einfach ein mega geiles Wochenende haben. Ich kann es kaum erwarten!!

Und dann ist da noch die Vorfreude auf die Erfüllung eines langgehegten Herzenswunsches. Es gibt kaum etwas, was ich seit meiner Kindheit wollte, doch dieser Wunsch exisitert schon fast so lange, wie ich alt bin. Daher wird es langsam Zeit, mir diesen Wunsch zu erfüllen. Ich wollte schon als Kind Klavier spielen lernen. Leider hatten wir zu Hause keines und somit war das erstmal gestorben. Mein Papa legte sich irgendwann ein Keyboard zu, auf dem ich die ersten Stücke spielte, aber bald an meine Grenzen stieß, da das Ding keine 88 Tasten hatte. Aber immerhin konnte ich spielen. Als ich dann später bei der Chorakademie am Konzerthaus Dortmund arbeitete, hatte ich die Möglichkeit, deren Instrumente in meiner Freizeit zu verwenden. Das war super und ich habe das sehr genossen. Doch auch leider war das irgendwann vorbei und als ich dann umzog, gab es kein Tasteninstrument mehr in meiner Nähe. Inzwischen verdiene ich etwas mehr Geld und kann nun endlich daran denken, mir meinen Herzenswunsch zu erfüllen. Daher wird dann bald ein E-Piano bei mir einziehen. Es ist nicht grade billig, aber Herzenswünsche erfüllt man sich nun auch nicht jeden Tag. Entsprechend spare ich da nicht.

Definitiv sind das alles tolle Dinge, auf die ich mich sehr freuen kann. Nach dem für mich sehr negativen Jahr 2017 finde ich, dass es durchaus wieder etwas positiver bei mir zugehen darf. Darauf freue ich mich sehr!!