Reden hilft, wenn man’s denn richtig macht

Es gibt so Leute, die verstehen die einfachsten Grundsätze der Kommunikation nicht.

Der erste und einfachste dieser Grundsätze lautet: Reden hilft!!
Ist ja auch erstmal nicht verkehrt, wenn man denn den Mut hat, den Mund aufzumachen. Jetzt sollte man nur noch drauf achten, mit wem man spricht.
Ich halte es so, dass ich, wenn ich ein Problem bemerke, ich die beteiligte/n Person/en direkt anspreche und das Problem versuche zu klären. Gelingt mir auch nicht immer, da es auch mir teilweise schwer fällt, auf der Sachebene zu kommunizieren, wenn man auf der persönlichen Ebene ein Problem hat. Aber zumindest versuche ich es und ich bemühe mich um eine gemeinsame Lösung. Ich rede halt mit den Leuten.
Dann gibt es diejenigen, die auch reden. Allerdings nicht mit den Betroffenen, sondern über sie. Und sowas macht mich sauer. Anstatt direkt anzusprechen, was falsch läuft, wird erstmal richtig übel bei Dritten über die betroffene Person hergezogen.
Ich spreche mich selbst nicht davon frei. Es ist einfacher, mit Anderen zu reden als mit der betroffenen Person. Allerdings, und das möchte ich betonen, sind es jeweils nur Kleinigkeiten, die mich in dem Moment stören. Sind es größere Sachen, die mich konkret betreffen und beeinträchtigen, sieht das wieder anders aus.
Und ich meine, dass ich von wesentlich älteren, erwachsenen Personen eine gewisse Konflikterfahrung erwarten kann. Ich sollte erwarten können, dass diese Menschen direkt mit mir reden. Tun sie aber nicht. Sie ziehen bei Dritten, die mich dann noch gut kennen, über mich her, formulieren Vorwürfe an die völlig falsche Person und richten ihre Wut und ihren Ärger auf gänzlich Unbeteiligte.
Die Gründe dafür sind so verschieden, wie es Menschen gibt. Jeder hat seine eigenen Probleme, die auch immer sehr viel schwerer wiegen als die Probleme anderer.
Allerdings ist niemandem geholfen, die eigene Wut auf Dinge zu projizieren, die mit der Grundthematik nix zu tun haben.
Käme dem gleich, wenn ich meinen Ärger über ein kaputtes Auto an meinen Freunden ausließe, die damit gar nix zu tun haben.
Das setzt ein gewisses Maß an Selbstreflektion voraus. Bringen viele leider nicht mit. Schade.
Daher mal folgendes (ich weiß gar nicht, wie oft ich das eigentlich schon geschrieben habe): wer ein Problem mit mir hat oder etwas an mich adressieren will, tue dies direkt bei mir. Alles andere ist feige und unreif.
In diesem Sinne: Reden hilft, wenn man denn mit dem Richtigen redet.

Nein, es fällt mir einfach schwer

Eigentlich fällt es mir leicht, mich mit Leuten über die verschiedensten Themen zu unterhalten. Und eigentlich habe ich auch keine Schwierigkeiten damit, eine Position einzunehmen, diese zu verteidigen oder mich vom Gegenteil überzeugen zu lassen.
Ich habe keinerlei Schwierigkeiten, einer guten Argumentation zu folgen und darauf zu antworten.

Womit ich aber wirklich Schwierigkeiten habe, sind Menschen, die merkbefreit sind und auf einem Standpunkt beharren, der einfach falsch ist.
Ich nenne das mal ungesundes Halbwissen. Da werden aus irgendwelchen Fakten, die wahllos zusammengesucht oder aufgeschnappt wurden, Realitäten konstruiert, die mit der realen Welt so gar nichts mehr zu tun haben.
Da werden Argumente angeführt, die keine sind, weil sie einfach falsch sind. Und da wird rumgezickt, wenn man auf diesen Umstand aufmerksam macht.

Sowas macht mich müde. Müde, diskutieren zu wollen oder auch müde, mich überhaupt mit Menschen befassen zu wollen.
Wer mich kennt, weiß, dass ich eigentlich ein geselliger Mensch bin. Dass ich mir nicht zu schade bin, auf Menschen zuzugehen oder auch meine Ansichten zu teilen. Wenn ich aber in kurzen Abständen mit Menschen zu tun habe, die sich ihre eigene kleine Welt konstruieren, weil sie die reale Welt nicht wahrnehmen (können, aus welchen Gründen auch immer), hab ich einfach keine Lust mehr.

Sowas nervt. Ich hab darauf keine Lust. Ich möchte gern auf einem gewissen Niveau diskutieren und ich möchte, wenn ich Fehler gemacht habe, dafür einstehen. Ich möchte aber auch mit Menschen zu tun haben, die ihre Fehler ebenso einsehen. Die verstehen, dass die Realität anders läuft. Die außerdem merken, wenn Fragen unangebracht sind und vor allem Grenzen respektieren.

Ist das echt zu viel verlangt?

Ein Appell

Moah, so allmählich bin ich’s leid. Das scheint irgendwie ’ne Krankheit zu sein.

Es gibt Menschen, die es nicht schaffen, sich aufrichtig für einen Fehltritt bei mir zu entschuldigen.
Da stößt man mir wirklich massiv und sehr übel vor den Kopf. Ob unabsichtlich oder nicht, ist dabei egal, denn das Ergebnis davon bleibt das Gleiche.
Und anstatt direkt mit mir darüber zu reden und das zu klären, redet man mit Dritten. Warum es mir wie auch immer gehen mag, warum ich wie handle oder was auch immer.
Sowas macht mich sauer. Ich denke, ich weiß selbst wohl am Besten, wie ich mich warum fühle, warum ich wie handle oder warum ich ausgerechnet jenes mag oder auch nicht.
Wenn ich etwas wirklich verabscheue, dann das Reden über mich mit Dritten. Hat denn heutzutage keiner mehr genügend Arsch in der Hose, um einfach mal einen Fehler zuzugeben und sich dafür zu entschuldigen?
Meine Fresse, sowas regt mich einfach auf!!
Also, an dieser Stelle mal ein Appell: Liebe Leute, wenn Ihr bei mir Scheiße gebaut habt, steht dazu und vor allem redet mit MIR darüber!! Nicht mit meinen Eltern, meinem Freund oder sonstwem. Sondern mit mir.
Es gibt nichts, wofür man nicht ’ne Lösung findet. Dafür muss man aber mit mir reden!!
Ich bin echt die Letzte, die irgendwem den Kopf abreißt. Seid bitte einfach nur ehrlich und steht dazu, dass Ihr Mist gemacht habt.
Kriege ich mit, dass Ihr aber lieber mit Dritten über meine Handlungen, Gefühle oder sonstwas redet, dann bin ich nicht nur sauer, sondern auch maßlos enttäuscht. Es signalisiert, dass ich es nicht wert bin, mit mir über sowas zu sprechen.
Leider sehe ich das sehr eng und extrem kompromisslos. Wer so handelt, braucht sich über eine gewisse Ignoranz meinerseits nicht wundern.
Das gilt im Übrigen auch für Leute, die mich scheiße behandeln.
Auf solche Leute kann ich getrost verzichten. 
Ende der Durchsage!!

Was läuft da eigentlich falsch?

Eigentlich wollte ich was über Freundschaften, Respekt, gute Gespräche und neueste Erkenntnisse schreiben. Die Kurzfassung ist da eigentlich schon ausreichend: man ist mir mehrfach massiv auf die Füße getreten, ich hab mich (wieder mal) gefragt, was an mir eigentlich so anders ist, hatte dann mehrere Gespräche mit sehr guten Freunden und bin zu der Erkenntnis gelangt, dass an mir eigentlich gar nicht so viel anders ist. Gibt halt Leute, die kommen (auf Dauer) nicht mit mir klar. Das war schon immer so, sollte mich eigentlich auch nicht weiter wundern.

Ich wollte dazu ein paar Gedankengänge schreiben, bis ich heute in der „Psychologie Heute“ einen Artikel über Schuld las.
In dem Artikel ging es darum, dass es fast allen Leuten nicht gelingt, sich Schuld einzugestehen und damit umzugehen. Viele schieben Anderen die Schuld für alles Mögliche unter: der Autounfall passierte, weil es plötzlich geregnet hat (man könnte ja auch nicht auf die Idee kommen, bei dem Wetter angepasster zu fahren). Das ist nur ein Beispiel von sehr vielen weiteren.

Mir ist dabei folgendes aufgefallen: ich neige dazu, zunächst mal die Schuld für alles Mögliche bei mir selbst zu suchen („Was hab ich falsch gemacht?“). Und das geht durch alle möglichen Register. Irgendwann bin ich dann an einem Punkt, an dem mein Denken nicht mehr nach innen gerichtet ist (Meine Schuld), sondern sich nach außen richtet. Ich versuche dann zu verstehen, wie die Sicht von außen auf mich, meine Persönlichkeit und mein Verhalten ist, wie Andere mich wahrnehmen. Das ist dann auch der Punkt, an dem ich beginne zu verstehen, dass zu fast allen Situationen immer zwei Faktoren gehören: ich selbst und der/die Andere/n. Und da wiederum spielt Kommunikation eine wichtige Rolle.
Die echten Freunde geben mir Feedback, sagen, wenn etwas doof oder unangemessen war. Sie versuchen mir zu verstehen zu geben, warum sie in der Situation mit mir genau so und nicht anders reagiert haben.
Und dann gibt es diejenigen, die sich diese Mühe nicht machen, sondern mich immer und immer wieder auflaufen lassen. Diesen Leuten ist es bin ich egal. Entsprechend behandeln sie mich.

Nun gut, mir ist bewusst, dass ich Eigenschaften an mir habe, die nicht immer auf Gegenliebe stoßen (wer hat die nicht?) und ich denke auch, dass ich jemand bin, der über seine Schwächen offen redet und ebenso offen für Kritik ist.
Wenn man sich aber nicht die Mühe macht, mit mir Dinge zu klären, wird das mit dem Umsetzen einer Kritik eher schwierig.

Man kann also sagen (um hier den Bogen wieder zu schlagen), Schuld liegt auf beiden Seiten. Ich bin also nicht allein dafür verantwortlich, dass eine Situation so ist, wie sie ist, sondern mein/e Interaktionspartner ist ebenso dafür verantwortlich. Stellt sich jetzt nur noch die Frage, ob den Interaktionspartnern das auch so bewusst ist. Ich denke, das ist nicht der Fall. Allerdings ist es auch nicht an mir, das zu ändern.

Ich für meinen Teil habe Entscheidungen getroffen. Vielleicht behalte ich nicht alle dieser Entscheidungen bei. Wie ich heute bereits auf Facebook schrieb: „Man mag mir nachsagen, ich sei wankelmütig. Das macht aber nix. Lieber eine Meinung revidieren, als sich komplett festzulegen und einen Weg einschlagen, den man vielleicht gar nicht einschlagen mag.
Ich denke viel nach, rede mit meinen Vertrauten und ändere meine Meinung auch mal nach einiger Zeit. Wenn man das wankelmütig nennt, dann bin ich es gern.“

Habe ich aber mal eine endgültige Entscheidung getroffen, bleibe ich dabei. Da wankelt dann auch nix mehr.

Von Männern, Frauen, Respekt und Kommunikation

Ja, es ist immer eine Krux mit Männern und Frauen. Es heißt ständig, dass Frauen nicht das sagen, was sie meinen, dass Männer raten müssen, was nun Sache ist und sowieso am Ende alles falsch ist, was die Herren so von sich geben.
Ja, manche Frauen müssen definitiv an ihrer Kommunikation arbeiten. Es gibt solche Damen, die nicht sagen, was sie wirklich wollen, die dann herumdrucksen und die Männer in diesem Fall wirklich nichts richtig machen können. Diese Damen sind dann aber auch selbst schuld, wenn sie missverstanden werden.

Es gibt aber auch Männer, die es immer wieder schaffen, sich gekonnt in Fettnäpfchen zu werfen. Dazu gehören dann diejenigen, die den Bro-Code von Barney Stinson im Schlaf herunter beten können oder auch diejenigen, die der Ansicht sind, dass man einfach mal ’n dummen Witz machen kann.
Ich habe absolut nix gegen dumme Witze. Ich bin nicht umsonst mehrfach zur „Flachwitzqueen“ gekrönt worden. Ich habe aber was gegen dumme Witze, die auf Kosten anderer gehen, wenn diese anderen dann nicht drüber lachen können. Wenn das ganze dann noch schön sexistisch verpackt wird, ist bei mir der Ofen aus.

Nein, ich will jetzt keine Debatte über Feminismus, Sexismus, was darf man und was nicht anfangen. Es gibt aber einfach Grenzen. Und wenn man diese Grenzen aufgezeigt bekommt, sollte man sich auch daran halten und nicht noch fröhlich weiter auch diesen Grenzen herumtrampeln. Das hat schlicht und ergreifend was mit Respekt zu tun.
Wer die Grenzen Anderer nicht respektiert, hat auch meistens keinen Respekt vor anderen Dingen. Hab ich mehrfach so erlebt. Schade eigentlich. Aber nicht schade für mich, sondern schade für die, die es betrifft.

Für mich ist Respekt einfach wichtig. Ich möchte als Mensch wahrgenommen werden und nicht als „dummes Ding, das keine Ahnung von irgendwas hat und am Besten in der Küche aufgehoben ist“ bezeichnet werden. Wer mich kennt weiß, dass ich um Himmels Willen kein dummes Blödchen bin. Ich habe meinen eigenen Kopf und meine eigene Meinung. Und vor allem muss ich nicht alles hinnehmen, was mir an den Kopf geklatscht wird. Die Zeiten sind lange lange (zum Glück) vorbei.

Ich bin eine eigenständige Person. Wer damit ein Problem hat, hat damit halt ein Problem. Ist dann seins und nicht meins. Zum Glück auch.
Die Regeln des sozialen Miteinanders habe ich nicht gemacht. Ich habe nur endlich kapiert, dass auch ich Grenzen habe und ich diese Grenzen verteidigen werde. Gegen dumme Sprüche, Anfeindungen, Shitstorms oder was da noch so lauert.

Mich wundert übrigens nicht, dass manche Männer schon seit längerer Zeit Single sind. Wer den Frauen solche dummen sexistischen Witze um die Ohren haut und keinerlei Respekt hat, muss sich nicht wundern, wenn die dann schnell das Weite suchen (damit ist übrigens niemand aus meinem näheren Umfeld gemeint, nicht dass es heißt, ich würde meine Freunde beleidigen).

tl;dr

Behandle jeden so, wie Du selbst behandelt werden möchtest.