Loslassen – oder: Warum man manche Dinge auf sich beruhen lassen muss

Es gibt so Episoden im Leben, da fragt man sich, warum man sich manche Dinge oder auch Menschen antut. Und man verbeißt sich, bewegt Gedanken im Kopf herum und kriegt die Situation nicht gelöst. Einerseits, weil man selbst wenig bis nichts dagegen tun kann und andererseits, weil eine solche Situation meist mit gewissen Ungerechtigkeiten einher geht.

Ich befinde mich aktuell in einer solchen Situation. Es gibt Dinge und Verhaltensweisen, über die ich mich ärgere, weil sie unfair sind. Es findet keine verbale Kommunikation statt. Aber wer Watzlawik kennt, weiß, dass man nicht nicht kommunizieren kann. Und da ich nicht ganz auf den Kopf gefallen bin (und sowas aus der Vergangenheit bereits kenne), weiß ich, welches Spiel gespielt wird. Einzelne Personen oder kleinere Gruppen werden geschnitten und von vielen Dingen, die Mehrere betreffen, absichtlich durch Fehl- oder Nichtkommunikation ferngehalten. Erklärungen gibt es keine, sondern nur dieses Verhalten.

Sowas ärgert mich, weil’s unnötig ist. Vor allem aber ist es feige, da man sich so einer möglichen Konfliktsituation entzieht und damit auch einer etwaigen Rechtfertigung. Anstatt eine Klärung herbei zu führen, wird ein Konflikt geschürt, den es gar nicht geben müsste.

In der Arbeitswelt oder in der Schule würde man sowas übrigens wohl als Mobbing bezeichnen.

Ich hab mehrere Erfahrungen mit Mobbing durch, aber deswegen ist es trotzdem nicht einfacher. Allerdings bin ich inzwischen älter und vielleicht etwas klüger, als dass ich mich davon derart aus der Bahn werfen lassen würde, wie das früher mal der Fall war. Ich kenne die Mechanismen, aber vor allem weiß ich, was das über Personen aussagt, die mobben. Da ich allerdings keine psychologischen Profile erstelle, sondern nur meinen gesunden Menschenverstand verwende und den Austausch mit vielen wunderbaren Menschen, die mir immer wieder den Rücken stärken, pflege, soll das hier als Aussage ausreichen. Und wem der Schuh passen mag, darf sich ihn gern anziehen.

Warum ich mir die Mühe mache und darüber blogge? Ich habe heute bei den Teilzeithelden einen wunderbaren Artikel über Gruppendynamik gelesen (bitte mal hier schauen: https://www.teilzeithelden.de/2018/10/15/gruppendynamik-im-larp/

Dieser Artikel hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass Gruppen sich verändern. In jeglicher Form. Mal durch Eigendynamik und mal durch gezielte Steuerung der Gruppe durch die sog. Anführer. Gruppen verändern sich, weil Menschen sich verändern. Oder eben auch nicht. Menschen entwickeln sich und ihre Horizonte oder sie bleiben darin verhaftet, wo sie stehen. Es soll Menschen geben, die Entwicklung fürchten. Ist ja auch bequemer, da stehen zu bleiben, wo man grade ist.

Ich finde Stillstand sehr doof und mag Entwicklung und Fortschritt. Der Artikel hat mich daran erinnert, dass es manchmal an der Zeit ist, dem Stillstand zu überwinden und weiter zu gehen. Sich nicht mehr an etwas zu klammern, was so nicht mehr funktionieren wird. Das ist gut und völlig in Ordnung. Raus aus der inzwischen unbequem gewordenen Komfortzone und rein ins nächste Abenteuer!

Grade dieses Jahr hat sich in der Hinsicht so viel getan, dass ich meine eigene kleine Gruppe habe, mit der ich unterwegs sein kann. Das sind alles Freunde, mit denen ich gern meine Freizeit verbringe. Da merkt man dann doch, dass man auf manche Gruppen gar nicht angewiesen ist, sondern sich auch ohne Zank, Ärger und Mobbing auf Larps bewegen kann.

Dazu kommen jedes Jahr neue Bekanntschaften, während sich die alten verfestigen. Es tun sich grade so viele schöne Möglichkeiten in diesem wunderbaren Hobby auf, dass ich gar nich weiß, warum ich mich eigentlich geärgert habe.

Loslassen tut manchmal dann doch ganz gut.

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