Es ist immer wieder erstaunlich, was aus der deutschen Sprache wird, wenn man Jugendlichen zuhört.
Ich bin Sonntag, also Muttertag, zu meinen Eltern gefahren und hatte da das große Glück von drei Jungs (ja, älter waren sie nicht) mit HipHop (das grauselige Zeug, das die Jugend von heute so hört) beschallt zu werden. In der S-Bahn. Auf meinen Hinweis, dass es doch nett wäre, das leiser zu machen, weil nicht jeder HipHop mag, gabs ’n dummen Kommentar und natürlich weitere Beschallung. Ich konnte mich leider nicht mehr so wirklich auf mein Buch konzentrieren, dafür hab ich dann ein Telefonat eines dieser Jungs mitbekommen. Ein Satz ließ sich mir die Fußnägel kräuseln: „Wir gehen Kirmes.“
Ich habe tatsächlich lange über diesen Satz nachgedacht. Und ich habe mich dann gefragt, ob die heutige Jugend einfach zu faul ist, grammatikalisch korrekte Sätze zu bilden…
Der Titel dieses Blogs ist ein Spruch, den ein guter Bekannter von mir mal in einem ähnlichen Zusammenhang brachte, als er mal in der U-Bahn unterwegs war. Da unterhielten sich ebenfalls ein paar Jugendliche in dieser neuerlichen Art des Satzbaus. Ich fand das Zitat klasse.
Als ich heute Morgen zur Arbeit fuhr, auch mit der U-Bahn, unterhielten sich ein paar Schüler an der Haltestelle, an der ich immer einsteige. Leider hab ich kein konkretes Beispiel mehr zur Hand, aber die Unterhaltung erinnerte mich ein wenig an die Jungs aus der S-Bahn, die HipHop hörten und, als ich ausstieg, gerade dabei waren, sich einen Joint zu drehen (die waren grade mal 12 oder 13).
Unsere Sprache wandelt sich und das täglich. Das ist auch gut so, aber mal ehrlich: Muss es tatsächlich so enden, dass halbe Sätze einfach nicht mehr gesprochen werden oder Verben einfach weggelassen werden? Um mich der Kultur der heutigen Jugend mal anzupassen:
Altaa, ich jetzt herbe arbeiten. Krass, wa? 😉