Hohe, feierliche Nacht,
unbegreifliches Gepränge,
Aug, das über unsrer Enge
fragend in der Fremde wacht.
Hohe, feierliche Nacht!
Goldne Schrift am Firmament,
ach, wer deutet uns im Blauen,
was wir nur durch Tränen schauen,
was so fern, so selig brennt.
Goldne Schrift am Firmament!
Dunkler Saal voll Sphärenklang.
Taub vom Lärm des eignen Lebens
hört das dumpfe Ohr vergebens
deines Lichtes Lobgesang.
Dunkler Saal voll Sphärenklang!
Holde Nacht, von Sternen klar,
spende Trost, dem Trost mag werden
überm Elend aller Erden,
Wunder, ewig wunderbar.
Holde Nacht, von Sternen klar.
Rudolf Alexander Schröder