Im Dezember sind ja Jahresrückblicke irgendwie an der Tagesordnung, also mach ich jetzt auch einen. Mein Jahr 2015 war ja doch sehr facettenreich.
Der Januar begann damit, dass ich erstmal einen Urlaubstag vergaß und einen Tag zu früh im Büro antanzte. Damit hatte ich mich dann auch für den Rest des Jahres genügend selbst verarscht. Aber gut, was tut man nicht alles zur Belustigung der Kollegen.
Mit Lustig war’s dann aber auch recht schnell vorbei. Ende Januar hatte ich ’n ordentlichen Autounfall. Ich hab den Wagen meines Freundes in einen Haufen Schrott verwandelt. Zum Glück war ich am Unfall nicht schuld. Mir nahm ein anderes Fahrzeug die Vorfahrt und auf schneeglatter Fahrbahn wollte mein Auto einfach nicht bremsen. Zum Glück ist weder mir noch der Fahrerin des anderen Fahrzeugs großartig was passiert.
Der Februar gestaltete sich durch intensive Phasen des Lernens von sozialpsychologischen Begriffen. Ich kann mich noch gut daran erinnern, viele Lernkarten in meinem Kasten vom ersten Fach ins zweite usw. zu sortieren. Klappte ganz gut und ich hatte auch das Gefühl, dass mir das was bringt. Nicht so schön war dann, dass ich mir Ende Februar den Fuß brach und vier Wochen ruhig gestellt war. Ich konnte nur mit Gehstützen laufen, hatte so ’ne komische Schiene, die mich irgendwie mehr einschränkte als half, aber es nützte ja nix. Richtig unschön war dann erst ein Anruf und dann ein Schreiben, die ich bekam. Das stellte meine Welt dann nochmal auf den Kopf, weckte aber auch meinen Kampfgeist.
Im März schrieb ich dann die Klausur in Sozialpsychologie. Mein Freund war damals so nett und fuhr mich nach Göttingen zum Klausurort, da ich selbst nicht fahren durfte. Und die erste Hälfte des Monats verbrachte ich nach wie vor auf dem heimischen Sofa. Bis knapp Ende März durfte ich zu Hause bleiben.
Nach der Klausur habe ich Bewerbungen geschrieben. Einige. Bei verschiedensten Betrieben. Und ich habe genäht. Mit der Maschine und per Hand. Ein Kleid für meine bretonische Hexe. Mit 52 Nestellöchern. Aber was tut man nicht alles, wenn man gelangweilt auf dem Sofa rumhängen muss…
Und dann wurde auch noch unser Amadeus krank. Amadeus ist eine Mississippi-Höckerschildkröte und war im März unser Sorgenkind. Der sonst so fidele Kröterich saß eher teilnahmslos in der Ecke des Aquariums und schlief mehr als dass er wach war. Also ab zum Tierarzt mit dem Kröterich. Zum Glück war’s nix ernstes. Vermutlich war er einfach etwas schlapp. Daraufhin haben wir das Aquarium etwas umgestaltet. Das Tier hat jetzt einen Sanduntergrund, in dem er liebend gern rumwühlt.
Der April war geprägt von Nordic Walking. Ich glaube, ich war noch nie so oft draußen, wie in dem Monat. Und ich war recht schnell. Man kennt ja die Leute, die gemütlich mit ihren Walking-Stöcken durch die Gegend spazieren und dabei quatschen. Kann ich nicht. Ist mir zu langweilig. Ich hab Musik gehört und hab in einer Stunde 8 Kilometer gemacht.
Am Meisten gefreut hab ich mich in dem Monat auch, denn ich erhielt das Klausurergebnis von der Klausur aus März. Ich hatte bestanden. War auch Zeit, war nämlich bereits der zweite Versuch.
Zudem hatte ich ein Bewerbungsgespräch, woraus aber nichts geworden ist.
Im Mai ging der Aufwärtstrend weiter. Erfolgreiche Bewerbung, erfolgreiches Bewerbungsgespräch. Eines der Besten, die ich je hatte. Da stimmte einfach alles: die Personen, die Atmosphäre, der Job. Perfekt! Nun musste nur noch das passende Projekt her. Ich habe viel Rollenspiel gespielt, weiterhin gewalked und bin meinen Weg einfach weitergegangen. Ich wusste ja: am Ende wird immer alles gut.
Der Juni war geprägt von einem geilen Con und von sehr vielen unglaublich tollen und lieben Menschen, die ich dort wiedergesehen oder neu kennengelernt habe.
Zudem wartete das neue Projekt auf mich und damit auch der neue Arbeitsvertrag, den ich mit Freuden unterschrieben habe. Damit war der Juni dann auch schon fast rum, denn ich hatte noch knapp zwei Wochen Urlaub, den ich dann verballern musste.
Juli, Drachenfest. Und die unbändige Vorfreude, so viele tolle Menschen auf einem Haufen wiederzusehen. Ich glaube, ich hab keinen Monat so hibbelig erlebt, wie diesen.
Zusätzlich hab ich den neuen Job angetreten und musste recht schnell sehr viel Neues lernen. Unter anderem durfte ich mich mit der Programmiersprache Python auseinander setzen. Dabei hatte ich von Programmierung bis dato keine Ahnung. Aber auch das hab ich nach und nach hingekriegt.
August. Ich musste Montags nach dem DF direkt wieder arbeiten, entsprechend matschig war ich, aber das hab ich hingekriegt. Dafür hat mich dann Mitte des Monats ’ne anständige Sommergrippe aus dem Verkehr gezogen.
Ende August gab’s dann einen Kurzurlaub in Berlin und meinen Geburtstag. Berlin war wirklich toll und ich hoffe, ich kann die Stadt bald wieder besuchen.
Im September fand ein Con statt, der mir auch noch lange im Gedächtnis bleiben wird, weil ich davor auch mega hibbelig war. Im August auf dem Drachenfest wurde meine bretonische Lady verlobt. Der Verlobte war auf dem DF jedoch gar nicht anwesend und ich sollte ihn seit der Verlobung auf dem Con dann das erste Mal wiedersehen.
Ich musste feststellen, dass meine Aufregung völlig unbegründet war. Wir ergänzten uns im Spiel wunderbar und auch OT verstehen wir uns gut. Beste Voraussetzung für gutes Spiel. Ich freu mich auf das, was da noch folgt und auf die vielen vielen Szenen, die wir unseren Mitspielern noch liefern werden.
Oktober. Dort hab ich eine nachhaltige Entscheidung getroffen. Ich hab mich für’s Abnehmen entschieden, nachdem ich ein Bild vom Con im September sah, auf dem ich mich selbst so fett fand, dass ich das nicht mehr wollte. Da ich diverse Methoden bereits eher erfolglos durch hatte, hab ich mich für Weight Watchers entschieden. Für mich funktioniert das recht gut und ich habe bis heute bereits knapp 8 Kilo verloren. Ich bin motiviert und wenn’s so weitergeht, bin ich bis zum Sommer beim Wunschgewicht.
Es gab leider auch ein unschönes Donnerwetter, was bis jetzt noch immer nachhallt. Ich bin für sowas einfach echt zu emotional. Vor allem, wenn mir an den Leuten was liegt. Aber manchmal muss man Konsequenzen ziehen, die einem weh tun, damit man weitergehen kann. Ich warte mal ab, was daraus noch wird.
Ich habe jedoch auch eine der wunderbartsten Erfahrungen meines Lebens in dem Monat gemacht. Ich durfte auf der Reenactorsmesse in Minden einem Menschen begegnen, der mir blind vertraute. Ich durfte einen von ihm gewebten Stoff mit nach Hause nehmen und später den Betrag begleichen. Sowas hab ich noch nie erlebt und es hat mich wirklich sprachlos gemacht. Ich bin diesem Menschen so unglaublich dankbar für dieses Vertrauen und ich wünsche ihm und seiner Familie für 2016 nur das Beste!!
Der November war ein Monat des Nähens. Ich musste schließlich eine komplette Garderobe fertig kriegen. Es ging auf einen Steampunk-Con.
Der Con selbst war auch eines der Erlebnisse, das mich nachhaltig und unglaublich tief geprägt und berührt hat. Ich hatte noch niemals eine so große Immersion auf einem Con erlebt und ich hatte im Nachhinein noch nie einen so üblen Nachconblues wie hier. Ich darf mich glücklich schätzen, viele Bekanntschaften gemacht zu haben, einige Menschen das erste Mal live kennenzulernen und einige Menschen wiederzusehen, die ich lang nicht mehr gesehen habe.
Ich hatte zwei Präsenzseminare an der Fernuni Hagen, die mich ebenfalls sehr gut weitergebracht haben. Vor allem aber hat sich dort eine Idee für mein Hausarbeitsthema geformt, das dann auch angenommen wurde. Jetzt muss ich nur noch schreiben. Aber auch das wird.
Und schließlich der Dezember. Der Anfang des Monats war voll von Nachconblues, doch dann wurde es ruhiger. Ich stelle überrascht fest, dass mich Weihnachten nicht mehr ganz so sehr ankotzt, wie es in den Jahren zuvor der Fall war.
Ich stelle außerdem fest, dass ich letztes Jahr um diese Zeit so unglaublich unzufrieden mit einigen Dingen war, was das Jahr 2015 aber alles gerichtet hat. Ich kann heute tatsächlich sagen: Am Ende wird immer alles gut.
Aus meiner Kündigung im Februar wurde ein wunderbarer Job. Ich habe so unglaublich viel Glück mit meinen beiden Chefs (ja, ich hab zwei). Ich habe eine Arbeit, die mich täglich fordert, aber nicht überfordert und ein Arbeitsklima, in dem ich mich einfach total wohl fühle.
2015, Du hast mich vieles gelehrt. Du hast mir viele Menschen gebracht, von denen die meisten blieben. Du hast mich gefordert und auf die Probe gestellt. Du hast mir Steine gegeben, wo ich sie brauchte und mir die Wege gezeigt, die ich gehen sollte. Du hast mir einen unerschütterlichen Optimismus gegeben und den Glauben an meine Fähigkeiten gestärkt. Ich danke Dir für Deine Lehren, Deine Inspirationen und die Menschen. Du warst ein gutes Jahr.
Hallo 2016. Es gibt so einiges, was ich tun und ändern möchte. Ich hoffe, Du kannst mir dabei helfen.
Ich möchte wieder mehr bloggen und weniger auf Facebook und Twitter rumhängen. Ich merke, mir tut das auf Dauer einfach nicht gut.
Ich möchte mehr basteln und nähen, mich auf die wesentlichen Dinge im Leben konzentrieren, wieder mehr ich selbst sein. Ich möchte mit dem Studium weiterhin gut voran kommen. Ich möchte endlich die ISTQB-Testmanager-Zertifizierung machen und ich möchte wieder Französisch und Japanisch lernen. Ich möchte weiter abnehmen und hoffentlich im Sommer mein Ziel erreicht haben.
Ich denke, Du wirst noch die ein oder andere Überraschung parat haben. Ich freu mich darauf!!