Ok, das nächste Mal tu ich das, was im Rezept steht. Oder besser in der Nähanleitung: ich kaufe Futter!!
Die erste Empfehlung der Dame, die mich im Stoffladen meines Vertrauens bedient hat, war, dass ich bei dem festen Stoff, den ich da nun nehme, eigentlich kein Futter bräuchte. Recht hätte sie gehabt, wenn das Kleid meiner Wahl keinen Kelchkragen mit einer Naht hinten im Nacken hätte. So besteht die Gefahr, dass man die Naht sieht und vor allem die Nahtzugaben innen.
Tja, Futter hatte ich nicht… Also hab ich für die oberen Vorder- und Rückenteile nochmal den normalen Stoff genommen, damit alles Ton in Ton ist. Das Gleiche wollte ich bei den unteren Vorder- und Rückenteilen tun, doch da sich vorne in der Mitte jeweils die oberen und unteren Teile treffen, hätte ich vier Lagen dicken Stoff, den ich in der Mitte übereinander kriegen muss. Das geht aber nicht, sonst hätte ich vor der Brust und hinten im Rücken einen dicken Knubbel.
Also hab ich meine große Nähkiste durchforstet und bin auf meine Reste türkis-schwarz und pink-schwarz gestreiften Satin gestoßen und dachte mir, ich könnte auch mal wieder was steampunkiges machen… Neben diesen Resten hatte ich aber auch noch weißen Satin, den ich nun als Futterstoff verwenden werde. Den sieht man eh nicht und er ist nur zum verstürzen der Nähte gedacht. Ich hoffe, dass mir der Stoff nicht auch einen Strich durch die Rechnung macht und alles zu dick wird…
Ich hab aber heute das Oberteil zu 2/3 fertig gekriegt. Ich musste die Anleitung zwar mehrfach lesen, bis ich endlich kapiert hatte, was die da meinten, aber dann ging es recht zügig. Zumindest, was die oberen Vorder- und Rückenteile betrifft. Das erste untere Vorderteil (also das, was man sieht; das Futter muss ich noch komplett zuschneiden) hat mich fast in den Wahnsinn getrieben. Ich hab nicht gezählt, wie oft ich neu gesteckt oder gar Nähte wieder aufgetrennt habe… Aber jetzt ist es fertig.
Ich denke, wenn ich das dann anhabe, macht der Ausschnitt wirklich was her.
Morgen geht’s dann weiter mit dem Ansetzen des unteren Rückenteils und der Futterteile.