Ghosting – Wenn plötzlich der Kontakt eingestellt wird

Es gibt so Phänomene, von denen hat man mal gehört, aber manchmal weiß man nicht so recht etwas damit anzufangen. Da für mich dieses Thema grade aktuell ist und mir das Schreiben hilft, damit umzugehen, möchte ich heute meine Gedanken zum Thema „Ghosting“ verschriftlichen.

Ghosting kommt von Ghost (engl. Geist) und scheint ein immer populärer werdendes Phänomen zu werden. Man hat zunächst etwas intensiveren Kontakt. Das kann jegliche Art von zwischenmenschlicher Beziehung sein, also eine Freundschaft oder auch eine Beziehung. Im Grunde läuft alles gut, bis plötzlich der Kontakt von einer Seite eingestellt wird. Zunächst denkt man noch „Naja, vielleicht hat der andere grad Stress“ und denkt zunächst nichts böses. Bleibt es jedoch bei diesem Verhalten, fängt man an, sich Sorgen zu machen. Schreibt Nachrichten, telefoniert hinter dem Anderen hinterher. Und manchmal bekommt man eine Antwort, manchmal nicht.

In meinem Fall waren es eher „Pflichtantworten“ mit gelangweiltem Unterton und ein Abbrechen jeglicher Unterhaltung mittendrin. Kontakt zu anderen Personen, die ich kenne und die mir davon entsprechend erzählt haben, bestand weiterhin, weswegen ich definitiv davon ausgehen kann, dass es hier tatsächlich um mich geht.

Was macht Ghosting mit jemandem wie mir? Zunächst habe ich Verständnis und denke mir, dass die Person grad viel um die Ohren hat. Wenn ich dann eben sowas wie weiter oben erwähnt erfahre, bin ich sauer. Ich bin enttäuscht, weil so ein Verhalten tatsächlich niemand verdient hat und zunächst frage ich mich auch, was ich wohl falsch gemacht haben könnte. Man wälzt Fragen im Kopf hin und her, ist verunsichert. Das Selbstwertgefühl leidet und man denkt sich, man sei es nicht scheinbar nicht wert.

Nun, dem ist nicht so. Ich bin mir ’ne Menge wert und deswegen trage ich grade auch eine riesige Wut im Bauch mit mir herum. Ich bin maßlos enttäuscht und sauer, weil das tatsächlich niemand verdient hat. Ich werde nicht anfangen, deine Person, die sowas tut, zu psychologisieren. Aber natürlich ziehe ich meine Schlüsse.

Ich bemerke, dass sich Hass in mir breit macht. Ein Gefühl, das ich seit langer Zeit aus meinem Emotionsschatz verbannt habe. Ich mag nicht, was Hass mit mir macht, deswegen werde ich ihn auch nicht zulassen. Für mich ist hier mehr als nur eine Grenze erreicht. So jemand hat in meinem Leben keinen Platz. Nie.

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