Tellonym oder: was Du mir schon immer mal sagen wolltest, Dich aber nie getraut hast

Ich hab mich auf ein kleines Experiment eingelassen, was mich an eine Übung aus meinem Praktikum beim Schulfach Glück erinnerte. Ich hab mir einen Account bei Tellonym eingerichtet und dort können Menschen mir einen Kommentar hinterlassen. Das kann ein Gruß sein, Kritik, Lob, Komplimente, heimliche Liebeserklärungen etc. Der Clou an der Sache ist: es ist anonym. Das bedeutet: die Leute wissen zwar, wem sie etwas hinterlassen, aber ich weiß nicht, von wem der Kommentar stammt.

Das macht das Ganze für mich ziemlich spannend, vor allem, weil das für mich nichts selbstverständliches ist. Wer mich kennt, weiß, durch welche Vergangenheit ich geprägt wurde. Und wer immer ein Außenseiter war, kann kaum nachvollziehen, wie es ist, wenn da plötzlich Menschen sind, die einem positive Dinge sagen, Komplimente machen usw. Irgendwie rechnet man doch immer wieder damit, dass da eine Keule bei ist, die das Selbstwertgefühl einmal komplett umhaut und man mühsam die kleinen Scherben vom Boden aufsammeln muss, um es dann umso mühsamer wieder zusammen zu setzen. Das war damals schon nicht leicht und es ist nicht wirklich leichter geworden. Allerdings habe ich heute mehr Werkzeug zur Verfügung, über das ich damals nicht verfügte. Ich kenne mich etwas besser und kann mich dadurch leichter zentrieren.

Aber back to topic. Tellonym ist für mich ein interessantes Experiment. Ich gebe den Menschen damit eine Möglichkeit, mir Dinge zu sagen, die sie vielleicht nicht sagen würden, wenn ich direkt vor ihnen stehe. Manchmal ist man mutiger, wenn man anonym bleiben kann.

Ich mag hier gern ein paar Dinge festhalten, die mir Andere bei Tellonym hinterlassen haben, um es Euch zugänglich zu machen. Ich bin bisher sehr positiv überrascht, zumal meine Vergangenheit gerne noch in der dunklen Ecke lauert und nur darauf wartet, mich einzuholen, um dann zu sagen: Siehste, wie damals.

Bisher ist jedoch das genaue Gegenteil der Fall. Ich bin sehr überwältigt und sehr sehr dankbar für Eure Kommentare!!

Ich möchte selbstverständlich mehr von Euch lesen. Haut mir die Dinge um die Ohren, die Ihr mir schon immer sagen wolltet: https://tellonym.de/Arienna

Und nun zitiere ich mal:

Du bist ein toller Mensch! (Vielen lieben Dank dafür!)

Ich probiere es einfach mal. Wünsche einen schönen Tag (Dir ebenso, danke schön!!)

Für mich bist du der Inbegriff einer Powerfrau! (Das hat mich vorhin schlichtweg aus den Socken gehauen, vielen Dank!!)

Mit dir kann man sich fetzen und vertragen. Du bist eine Frau mit Profil. Du hast Ecken und Kanten. Das macht dich anstrengend und es macht dich gleichermaßen spannend. Keine Langeweile mit dir! Bleib weiterhin dir selber treu, denn du bist eine Bereicherung. Schön, dass es dich gibt. (Ich glaube, ich habe eine leise Ahnung, von wem das ist. Und ich möchte das genau so zurück geben. Vor allem das Vertragen ist wichtig. Ich hab eine Weile gebraucht, bis ich das begriffen hatte.)

Yehey!
Einen Lieben Gruß lasse ich dir einfach mal da 🙂 (Vielen lieben Dank!!)

Es ist so toll, dass es dich gibt! <3 (Danke schön!! Wer auch immer das war, ganz ganz lieben Dank dafür!!)

Du zeigst der Welt deine verwundbare Seite und teilst deine Gefühle mit. Dazu gehört jede Menge Mut.
Ich finde es toll, wenn Menschen dazu stehen, wer sie sind und sich nicht zu verbiegen versuchen. Gleichzeitig agierst du sehr reflektiert.
Du bist einer der Menschen, bei denen ich mir wünschen würde, sie näher zu kennen. (Vielen lieben Dank!! Es gelingt mir nicht immer, aber ich versuche es jeden Tag. Schön, wenn das ankommt. Und lern mich gern näher kennen, ich beiße nicht 🙂 )

Ich mag dich wirklich. 🙂 (Danke schön!!)

Hilfe, wie komm ich hier wieder raus? – Room Escape in Braunschweig

Ich hatte gestern das große Vergnügen, das erste Mal ein Room Escape live zu erleben.

Room Escape sind normalerweise Spiele, bei denen man – kaum zu glauben – aus einem Raum entkommen muss. Es gibt für Smartphones mehrere Spiele in dem Bereich. Das bekannteste dürfte wohl „The Room“ sein, das für Andoird und auch iOS erhältlich ist. In diesen Spielen gibt es mehrere Rätsel zu lösen, die dazu führen, dass man am Ende die Haupttür öffnet und aus dem Raum entkommt.

Gestern habe ich das Hidden in Braunschweig zusammen mit ein paar Arbeitskollegen besucht. In Teams von vier bzw. sechs Personen wurden wir in zwei verschiedene Räume eingesperrt. Die erste Gruppe musste den Start einer Rakete verhindern, die zweite hatte in eine Bank eingebrochen, wurde aber vom Partner auf’s Kreuz gelegt und begann gefesselt mit Handschellen die Flucht. In jedem Raum gab es ein Zeitfenster von 60 Minuten, in welchem man den Raum verlassen haben sollte.

Ich möchte gar nicht so sehr ins Detail gehen. Ich kann aber sagen, dass ich unglaublich viel Spaß hatte. Unser Team hat sehr gut zusammen funktioniert und wir haben unsere Kenntnisse gut ergänzt. Wir haben gesucht, kombiniert, geknobelt, ausprobiert und sind am Ende mit dem Inhalt eines Tresors aus dem Raum entkommen. Wir waren dabei wohl recht gut in der Zeit. Meine Gruppe hatte am Ende noch 7 Minuten übrig und die Dame, die unseren Raum beobachtet und als Spielleiter fungiert hat, meinte, dass wir verhältnismäßig wenige Hinweise erhalten haben.

Ich konnte feststellen, dass mir das Wissen aus den Spielen, aber auch das Rätsellösen von den Liverollenspielen durchaus zur Hilfe kamen. Mir war klar, dass einige Dinge irgendwo hinter drunter, drin oder drüber versteckt sein können. Entsprechend habe ich vieles abgetastet, durchgefühlt (grade unter Schubladen) oder in Dinge hineingeschaut.

Die Erfahrung selbst war großartig. Es hat richtig viel Spaß gemacht und ich hoffe, ich komme irgendwann dazu, auch die anderen Räume mal zu erkunden.

Also, absolute Empfehlung meinerseits. Sollte man wirklich mal gemacht haben!!

Herzlich Wilkommen im neuen Gewand

Endlich hab ich es geschafft und habe meine Webseite in ein neues Gewand gekleidet. Leider ist noch nicht komplett alles fertig. Ich habe noch keine Zeit gehabt, Audioaufnahmen hochzuladen und entsprechend zu verlinken (kommt im Reiter „Musik“) und mir fehlt noch eine Anbindung an meine Facebook-Seite (wer da ein gutes Plugin für WordPress kennt, immer her damit). Zudem werde ich die Inhalte meiner Facebook-Seite nach und nach hierher umziehen (ich habe gern alles gesammelt an einer Stelle) und in entsprechenden Unterkategorien im Blog anlegen. Jedes einzeln auf eine Seite zu packen ist nicht soooo sinnvoll, da ich auch zukünftige Sachen eher in einzelne Beiträge und weniger auf komplette Seiten packen werde.

 

Ich hab also noch einiges vor mir. Aber ich denke, die Arbeit wird sich lohnen.

Die hohe Kunst der Minne

So, mal wieder was zum Thema Larp. Ist ja auch lanng genug her, dass ich mal wieder sowas angerissen habe.

Ich hatte am 15.11.2014 meine erste Minne zu Gehör bekommen. Ein interessantes Erlebnis. Vor allem, weil’s zwar aus dem Spiel motiviert war, aber eher aus der Not geboren. Zumindest wurde mir das IT so dargebracht.
Nunja… Frauen, auch im Larp, wollen umworben werden. Das geht am Besten, wenn man sich etwas Mühe (nicht viel, etwas reicht) gibt, um der Dame, die man bezirzen möchte, für diesen einen Moment glauben zu lassen, sie sei die Einzige.

Nachdem ich diesen Gedanken einige Weile in meinem Kopf hin und her bewegt habe, hatte ich spontan ein paar Ideen, was Mann machen könnte, um seiner Angebeteten (oder Umworbenen) genau dies näher zu bringen. Mit ein wenig Vorbereitung kriegt das jeder Kerl hin und ich bin mir fast sicher, dass es viele Damen in den verschiedensten Larpgruppen gibt, die sowas bestimmt nicht abgeneigt sind.

Das Geheimnis ist dabei vermutlich nicht neu und ich bin mir sicher, dass schon Andere auf diese Idee gekommen sind. Aber vielleicht hilft’s ja trotzdem dem einen oder anderen.

Hier ein Beispiel eines Minnetextes, der mir echt gefallen würde:

Sie hat irgendetwas an sich
Ich weiß nicht, was es ist
Aber ich weiß, dass ich ohne sie nicht leben kann
Sie hat eine angenehme Art
Ich weiß nicht, warum
Aber es muss nicht für alles einen Grund geben
 Sie hat ein Lächeln, das mich heilt
Ich weiß nicht, was es ist
Aber ich muss lachen, wenn sie mich verrät
Sie hat einen Art zu reden
Ich weiß nicht, warum
Aber es erheitert mich, wenn wir irgendwo lustwandeln
 Sie kommt zu mir, wenn ich mich schlecht fühle
Inspiriert mich ohne einen Ton zu sagen
Sie berührt mich und mir geht es besser
Sie hat eine Art zu zeigen
Wie ich sie fühlen lasse
Und ich finde die Kraft, noch weitermachen,
Sie strahlt ein Licht aus
Und wo immer sie auch geht
Eine Million Träume von Liebe umgeben sie 

Und wer jetzt genau aufgepasst hat, dem dürfte der Text bekannt vorkommen. Ich hab schlicht den Text eines englischsprachigen Liebesliedes (andere Sprachen funktionieren sicher auch) genommen und den stumpf übersetzt. Ein paar Zeilen habe ich an den larpigen Sprachgebrauch angepasst und ich denke, da kann man sicher noch mehr draus ziehen, aber ich denke, der Ansatz dürfte klar sein.
Es gibt Herren, die sowas ohne Probleme aus dem Ärmel schütteln können und die beneide ich sehr. Ich kann sowas nicht, ich kann nur Melodien spontan entstehen lassen.
Aber der ein oder andere Herr sieht sich mit dieser kleinen Hilfestellung sicher in der Lage, auch schöne Minne für die Eine zu kreieren. Viel Spaß!!