Wie immer ist der Dezember der Monat der Jahresrückblicke und ich nehme mich da dieses Jahr auch nicht aus. Nachdem ich das 2019 nicht gemacht habe, wird es dieses Jahr definitiv Zeit dafür, denn dieses Jahr war in jeder Hinsicht außergewöhnlich. Privat, beruflich, hobbytechnisch, aber auch ganz persönlich war 2020 ein Jahr mit vielen Herausforderungen, Hürden, aber auch Erkenntnis, Wachstum und Ankommen. Aber eins nach dem anderen.
Im Januar habe ich viel genäht, weil ich zu einem unglaublich tollen Larp fahren durfte, das Millennium II. Ich spielte dort eine Toreador-Anarchin, ein Charakter, der mir direkt auf den Leib geschrieben wurde. Ich hatte in meiner Anarchen-Fraktion so unglaublich großartige Mitspieler und vor allem in einer anderen Fraktion einen Mitspieler, der es mir total leicht und angenehm gemacht hat, eine Liebesbeziehung zu spielen. Ich hatte es wirklich selten, dass es von jetzt auf gleich so gut passte und funktionierte. Das war einfach grandios und ich freue mich jetzt bereits auf Teil 3 der Millennium-Reihe.
Ich hab zudem das Kleid für meinen TdV-Charakter Niamh angefangen, wobei mir da ein paar doofe Sachen beim Nähen passiert sind und ich es alles schon in die Ecke pfeffern wollte. Naja, Frustration beim Nähen kennt vermutlich so ziemlich jeder. Das dauert dann zwei drei Tage und dann gehts weiter.
Ich hab vor allem festgestellt, dass ich keine Angst mehr vor Jacken haben muss, denn mein Kostüm sah am Ende ziemlich gut aus (auch wenn ich zwischendrin etwas gepfuscht habe).
Auch im Februar ging’s mit dem Nähen weiter, denn Ende Februar war ein ganzes Wochenende für das Theater der Vampire eingeplant und Niamh brauchte was zum Anziehen.
Ich hab Chiffon zum ersten Mal verarbeitet und weiß da auch, welche Fehler ich gemacht habe. Beim nächsten Mal gibts wieder französische Nähte, weil die bei Chiffon einfach etwas hübscher aussehen, als Overlock-Nähte.
Das TdV-Wochenende selbst fand in Karlsruhe statt und war für’s TdV ein nettes Wochenende, für mich persönlich eher nicht, da sich dort bereits Dinge abzeichnen sollten, die später eskaliert sind. Meine Intuition ist aber da bereits voll angesprungen und am Ende sollte ich doch recht behalten. Meinem Bauchgefühl kann ich halt doch sehr trauen.
Das Kostüm für Niamh ist aber fertig geworden. Ich muss jetzt noch ein paar Sachen daran ändern und ich muss mir angewöhnen, von jedem Kleidungsstück, das ich nähe, erstmal ein Mockup zu erstellen, um es an meine Körpermaße anzupassen.
Dem Kleid fehlen noch ein paar Details, die es noch etwas einzigartiger machen, aber bis ich es das nächste Mal brauche, ist noch Zeit.
Im März sollte eskalieren, was sich im Februar angekündigt hatte. Ich mag da nicht weiter ins Detail gehen, nur sollte ich recht behalten, was meine Wahrnehmung betraf. Ich warf Menschen aus meinem Leben, hieß andere Willkommen.
Der März war außerdem die Zeit des vergriffenen Klopapiers. Wer hätte gedacht, dass Menschen anfangen, Klopapier zu hamstern. Und vor allem, wozu? War ja nicht so, dass Lebensmittelläden geschlossen gewesen wären. Gleiches galt übrigens für Nudeln, Mehl und Hefe. Nunja…
Ich hab weiterhin genäht und Disney+ ist bei mir eingezogen und wurde quasi zu sofort leergesuchtet.
Im April wurden Masken genäht und mein Schneidplotter zog bei mir ein. Eigentlich wollte ich das Gerät, um selbstgenähte Kleidung zu verschönern, doch inzwischen mach ich alles mögliche damit. Ich habe Stoff für Masken damit ausgeschnitten, aber auch Grußkarten und anderes Zeug. Ich hätte nicht gedacht, dass ich da ein Hobby finde, das mir so viel Spaß macht und meine Larp-Sehnsucht so gut kompensieren kann. Ich liebe den Plotter und mache inzwischen Sticker selbst, habe meine Masken beplottet und bastle sehr sehr viel!
Ich habe 8-Bit-Musik für mich entdeckt und hab völlig vergessen, wie nostalgisch das eigentlich ist. Ich bin halt doch ein Kind der 80er. Im April hab ich viel Zeit im Homeoffice verbracht, musste jedoch auch feststellen, dass meine Psyche das nicht so super findet, den gesamten Tag zu Hause zu sitzen. Entsprechend hab ich das wieder geändert und konnte normal im Büro arbeiten.
Im April habe ich zudem sehr sehr viel an meine Mama gedacht. Drei Jahre ist es schon her, dass sie nicht mehr bei uns ist und es ist immer noch schwer, das zu ertragen. Ich glaube, das wird auch schwer bleiben.
Im Mai habe ich mich viel mit dem Larper.Ning beschäftigt. Vor über 13 Jahren gegründet ist es bis heute das einzige soziale Netzwerk, das sich dem Hobby widmet. Nachdem LarpGate verkündet hat, Ende dieses Jahres seine Tore zu schließen, bin ich ganz froh, dass das Larper.Ning nach wie vor da ist. Wir haben dem Ning einen neuen Anstrich verpasst und es auf die neueste Version geupdatet. Dazu kam ein Discord-Server und so nach und nach, wie es die Zeit erlaubt, kommen neue Sachen dazu. Das war die richtige Entscheidung und ich denke, dass das Ning 2021 nochmal neuen Aufschwung erhält. Viele Leute sind genervt von Facebook und es gibt dort gefühlt drei Millionen Gruppen für Larp, allerdings für jedes Thema gefühlt drölfzig Gruppen mit verschiedenen Admins. Der Sinn dahinter erschließt sich mir so gar nicht, vor allem, wenn in vier Flohmarktgruppen immer das gleiche zu lesen ist. Nunja, muss jeder selbst wissen, doch ich persönlich präferiere dann doch die Lösung, wo ich alles auf einmal habe und mich mit der Zielgruppe direkt austauschen kann, ohne mein Anliegen dreitausend Mal posten zu müssen, damit es auch überall ankommt.
Der Juni war für mich ein ganz besonderer Monat, da ich dort etwas erkannt habe, was schon lange da war, ich aber nie so richtig beachtet habe. Erkenntnis steht bei mir in diesem Monat ganz weit oben und diese Erkenntnis brachte unglaublich tolle Menschen mit sich, die ich teils wiedergefunden habe und teils neu fand. Das ist noch immer etwas, was mich seitdem den Rest des Jahres begleitet hat und mich trägt. Ein Puzzleteil, das fehlte, ist an seinen Platz gerückt und ich fühle mich kompletter. Eine ganz wunderbare und heilsame Erfahrung.
Ich hab mich mit meinen Essgewohnheiten auseinander gesetzt und weiß nun, wo meine Hürden liegen. Für 2021 habe ich mir vorgenommen, das wieder mehr zu verfolgen. In 2020 war aufgrund von Stress dafür nicht wirklich Platz. Das wird sich 2021 jedoch ändern. Da bin ich mir sicher.
Im Juli sollte eigentlich ein großes Liverollenspiel stattfinden, was aufgrund der Pandemie-Situation jedoch abgesagt wurde und dementsprechend nicht stattfand. Das war schade, aber definitiv die richtige Entscheidung. Stattdessen gabs einen Urlaub am Niederrhein mit Besuch im Römermuseum in Xanten. Das war sehr beeindruckend und von dort hab ich einen Namen mitgenommen, der mich noch immer nicht loslässt: Alateivia. Wer mag, kann das googlen. Warum der Name mich und ich ihn mitgenommen habe, weiß ich noch nicht. Vielleicht kommt da noch eine Erkenntnis. Doch irgendetwas bedeutet er für mich. Wir werden sehen.
Arbeitstechnisch durfte ich aufgrund zweier Dienstreisen einmal quer durch Deutschland. Einmal Wustermark in Brandenburg und einmal Ingolstadt. Bei meinem Aufenthalt in Wustermark habe ich die Gelegenheit genutzt und einen Ausflug nach Ribbeck im Havelland gemacht. Ja, das aus dem Gedicht von Fontane.
August. Der Monat, in dem ich nullte. Mein Geburtstag jährte sich das 40ste Mal und damit bin ich wohl offiziell alt.
Ich hab dieses Jahr auf die vielen Glückwünsche in den sozialen Medien verzichten wollen und hab meinen Geburtstag versteckt. Das war auch gut so, denn da meine Mutter auf dem gleichen Tag Geburtstag hatte, wollte ich da eh meine Ruhe. Dennoch haben einige sehr liebe Freunde an mich gedacht und es freut mich umso mehr, dass sie das ohne Erinnerung durch Facebook taten.
Ich hab Ende August meinen Job gekündigt, da ich für mich festgestellt habe, dass ein Wechsel dringend nötig war. Das Gespräch mit meinem Chef fiel mir nicht leicht, aber es war der richtige Schritt. Ab hier waren es dann noch drei Monate bis zum Jobwechsel.
Ich hab angefangen zu zeichnen, musste aber feststellen, dass ich Papier dafür nicht mag. Also hab ich es wieder sein gelassen. Allerdings nur kurz.
Im September zog nämlich ein neues iPad inklusive Apple Pen bei mir ein und das digitale Malen und Zeichnen ist einfach mehr mein Ding. Damit ging es besser und ich hab mich da voll reingestürzt.
Im September gab es außerdem einen Urlaub an der Nordsee, der auch dringend nötig war. Ich merkte, wie sehr mich viele Dinge einfach gestresst haben und brauchte das Abschalten einfach. Leider waren die Umstände an der Nordsee nicht so super. Viele Leute hielten sich nicht an die Mindestabstände und glaubten, sie seien das Zentrum der Welt. Das und das Zusehens schlechter werdende Wetter sorgten dann dafür, dass wir etwas früher nach Hause gefahren sind. Auch nicht weiter dramatisch. Nur drinnen sitzen können wir halt auch zu Hause.
Im Oktober hab ich wieder mal was Neues ausprobiert, ich habe gefilzt. Dabei herausgekommen sind kleine Pilze, die nun die Hut meiner Hexe Cerise zieren.
Ich hatte meinen letzten Einsatz in Sachen Dienstreisen und als die Woche rum war, fiel sehr viel Stress von mir ab in dem Wissen, das nicht mehr machen zu müssen.
Ich hab mich mit einem Raspberry Pi auseinander gesetzt und erfolgreich zu Hause einen Pi-Hole aufgesetzt, das mir nun die gesamte doofe Werbung aus Webseiten und Spielen auf dem Handy rausfiltert. Funktioniert sehr gut und ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis.
Und neben dem Hut für die Hexe hab ich auch gleich ihre Klamotte bestickt. Auch lange noch nicht fertig, aber bis das nächste Larp kommt, ist auch da noch massig Zeit.
Der November hat Cerise eine neue Tasche beschert, mit der ich im Oktober bereits begonnen hatte. Selbst genäht und bestickt. Ich mag das Teil sehr, vor allem, weil’s so wunderbar zu Cerise passt. Es ist genügend Platz für Kräuter, Tränke sowie das Zauberbuch vorhanden, an dem ich noch immer arbeite.
Mitte des Monats habe ich mich von meinen Arbeitskollegen verabschiedet, denn ich hatte noch Resturlaub und Überstunden, die ich abbauen wollte und musste. Das fiel mir echt nicht leicht, denn die Kollegen waren und sind noch immer ganz tolle Menschen! Und ich bin dankbar für diese tolle Truppe.
Und da ich die Zeit hatte, hab ich wieder viel geplottet. Dieses Mal Weihnachtsdeko, und das, obwohl ich mit Weihnachten eigentlich gar nichts anfangen konnte. Zumindest haben vergangene Erfahrungen dafür gesorgt, dass Weihnachten für mich schwierig ist. Dieses Jahr war’s aber irgendwie anders. Ich habe ein Weihnachtsdorf gebastelt, Deko für die Fenster ausgeschnitten und viel mit dem Plotter gemacht. Ich hab Boxen für Stickgarn geplottet, habe mich mit einer Lichtbox auseinander gesetzt und konnte damit ein tolles Bild erzeugen.
Ich habe wieder vermehrt gelesen, was ich lange vernachlässigt habe und mich nochmal eingehend mit der Methodik des Bullet Journals auseinander gesetzt. Damit hab ich dann auch angefangen, das Bullet Journal für 2021 aufzusetzen.
Und dann war Dezember. Also quasi jetzt. Ich hab meinen neuen Job angetreten und wurde dort mit offenen Armen empfangen. Ich durfte dort sehr viel Wohlwollen und Wertschätzung erfahren, das hat mich teilweise echt sprachlos gemacht. Meine neuen Kollegen sind toll und ich konnte direkt nach der ersten Woche schon feststellen, dass wir auf der gleichen Wellenlänge liegen. Das ist unglaublich toll und eine wirklich sehr schöne Erfahrung.
Ich hab Weihnachtsgedöns zum Verschenken gebastelt und erfreue mich derzeit jeden Tag an den Adventskalendern, die hier so rumstehen.
Heute, also am 20.12. durfte ich Teil eines Wichtelkreises sein, der es im wahrsten Sinne des Wortes in sich hatte. Das war mit eines der positivsten Erlebnisse in diesem Jahr und ich habe selten so viel Wohlwollen und positive Energien gespürt wie dort. Das war einzigartig und ich bin so unglaublich dankbar dafür, dass ich ein Teil davon sein darf. Ich bin angekommen.
Ein weiteres der positivsten Erlebnisse dieses Jahres ist, last but not least, dass mein Freund bei mir einzieht. Im Grunde ist er das schon, es fehlt nur noch die Ummeldung beim Amt. Auch dafür bin ich dankbar, denn es war länger nicht klar, wo unsere gemeinsame Reise hingehen würde. Doch Stürme legen sich und wir gehen nun gemeinsam unseren Weg Seite an Seite weiter.
Entsprechend kann ich sagen, dass 2020 mir, trotz Corona, sehr viel Positives gebracht hat. Ich hoffe und wünsche, dass 2021 auch so positiv wird.
Vor allem aber wünsche ich allen, die meinen kleinen Blog lesen, ein wunderschönes Yule-Fest, frohe Weihnachten, besinnliche Rauhnächte und ein gutes Ankommen im Jahr 2021!